Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,2, Dekra Hochschule für Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Darstellungsmittel nutzt der Film, um sprachliche Inhalte - insbesondere diejenigen, die Inneres beschreiben - zu audiovisualisieren? Und wie schafft es die Literatur seit Jahrzehnten, mit der einfachen Verwendung von Sprache das Innere einer Figur zu erzählen? In der traditionellen Literaturwissenschaft bedeutet Erzählen ein sprachliches Wiedergeben von Ereignissen. Auch nicht-sprachliche Darstellungsformen wurden in die Untersuchungen des Narrativen angeschlossen. Wie erzählt der Film ohne eine vermittelnde Erzählerstimme? Bei der Verwendung der Literatur ähnlichen Erzählerstimme ist herauszustellen, diese im Zusammenhang von Bild und Ton zu betrachten, da sie nicht allein wirkt. Die Darstellungsmöglichkeiten sind unbegrenzt und machen es gerade beim Medium Film durch das mehrfache Zeichensystem sehr komplex. Daher liegt der Fokus der Betrachtung auf den Darstellungsmöglichkeiten, die sich besonders gut zum Erzählen innerer Welten eignen. Diese werden im Folgenden in der Analyse des Romans „Der Vorleser“ und dessen Verfilmung veranschaulicht. In dieser Arbeit wird neben den verschiedenen Darstellungsmitteln auch Wert auf die Perspektivierung gelegt, die zu der Gestaltung maßgeblich beiträgt. Wenn man von Erzählperspektive spricht, wird im fiktionalen und literatur-theoretischen Kontext eine vermittelnde Instanz verlangt: ein Erzähler. Der Film scheint erst einmal unmittelbar - auf den ersten Blick. Wie erzeugt der Film auch ohne literarischen Erzähler eine Perspektivierung und was sind die Darstellungsmöglichkeiten der verschiedenen Medien, um innere Welten der Figuren auszudrücken?