Nationale Identität ist ein schillernder Begriff. Mit ihm werden sowohl individuelle und kollektive Selbst- und Fremdbilder als auch vermeintliche und tatsächliche Gemeinsamkeiten beschrieben. Er durchdringt auf vielerlei Weise das Denken und Handeln im sozialen Kontext und ist zugleich doch wissenschaftlich schwer zu fassen. Michael Klein verfolgt das Ziel, die nationale Identität der Deutschen am Beginn des 21. Jahrhunderts aus einer soziologischen Perspektive zu skizzieren. Um die vielfältigen Facetten des Konzepts nationaler Identität abzubilden, führt er hierfür drei unterschiedliche theoretische Zugänge zusammen. Neben dem nationalen Commitment der Deutschen stehen die sozialen Grenzkonstruktionen und die vorherrschenden Wertorientierungen im Fokus des Forschungsprogramms. Drei Leitfragen bilden das Gerüst für eine empirisch gestützte Diskussion der gegenwärtigen nationalen Identität der Deutschen: Wie deutsch fühlen sich die Deutschen heute? Was, glauben die Deutschen, ist heute deutsch? Und was ist heute tatsächlich deutsch?