Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Machtübernahme der Bolschewiki im Jahr 1917 kam es zu umfassenden gesellschaftlichen, politischen und sozialen Umwälzungen im Russischen Reich. Besondere Bedeutung hatte dabei die Nationalitätenfrage, denn die Kräfte der nationalen Bewegungen und Autonomiebestrebungen zeigten sich unerwartet groß. Im Fokus der hier vorgelegten Arbeit steht die sowjetische Nationalitätenpolitik der 1920er und 1930er Jahre, da in dieser Zeit zwei wichtige, höchst unterschiedliche Tendenzen der Nationalitätenpolitik zu erkennen sind. Dies soll hier konkret am Beispiel der Ukrainischen Republik im Spannungsfeld zwischen dem Status als Teilrepublik der Sowjetunion und der Zulassung der Entwicklung eines eigenen ukrainischen Nationalbewusstseins betrachtet werden. Anhand dieses Beispiels sollen insbesondere zwei Fragen beleuchtet werden: Zum einen, ob, wie weit und in welcher Form die Bildung und Förderung von Nationalstaaten innerhalb der neu gegründeten Sowjetrepublik trotz der zentralistisch ausgerichteten Politik realisiert wurde. Zum anderen die Frage, wie dieses Vielvölkerimperium zusammengehalten wurde. Um die Fragen beantworten zu können, wird zunächst auf die Entwicklung des bolschewistischen Nationalitätenkonzeptes und der daraus konzeptionierten Nationalitätenpolitik eingegangen. Ergänzend hierzu werden die Beziehung der Zentralregierung zur Ukraine und die konkreten Maßnahmen der sog. "Ukrainisierung" betrachtet. Bei der Bearbeitung der Fragen wird der Fokus auf die innenpolitischen Einflussfaktoren und Wechselbeziehungen gelegt.
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