Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Religion und Kirchen im politischen System der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man ein Land sucht in dem Religion den Alltag oder gar das Handeln der ganzen Nation bestimmt, dann könnte man vorschlagen sich die Vereinigten Staaten von Amerika zu betrachten. Dieses Land ist durch seine Geschichte, seine symbolisch-traditionellen Werte und seine politische Struktur von Religion geprägt. Die Staatsbürger bekommen von Geburt an beigebracht was es bedeutet ein Amerikaner zu sein, den Stolz dieses Zertifikates in ihrer Brust mit sich zu tragen. Amerikaner sein, das heißt auch, die überlieferten traditionellen Werte und Normen zu akzeptieren. In diesem Sinne mag es nicht verwundern, das sich gerade dadurch eine Religion gebildet hat, die allumfassend ist, die sämtliche religiöse Gruppen unter einem Dach zusammenfasst. Die Rede ist von einer Zivilreligion, die neben anderen Werten definiert was einen Amerikaner ausmacht. „In god we trust“, steht geschrieben auf den Geldscheinen, in der Verfassung und ist überall hörbar, in den Reden der Prominenten und vor Allem der Politiker. Der Präsident der Vereinigten Staaten schwört auf die Bibel und lässt während seiner Antrittsrede predigen. Insbesondere die Politik zeigt hier, wie stark Religion in der amerikanischen Gesellschaft an Einfluss gewonnen hat. Die Politik ist die Stimme der Bürger und diese Bürger wählen sie nach ihren Interessen, Forderungen und Wünschen. Religiöse Interessengruppen haben diese Erfahrungen aufgegriffen und kämpfen in einer Vermittlerrolle um die Anhörung dieser Wünsche und Werte. Die Christian Right (Christliche Rechte) ist eine dieser Gruppen, die einen enormen Stamm von Anhängern hinter sich gescharrt hat, die bereit sind viel Geld, Wählerstimmen und Arbeitskraft in diesen Kampf zu stecken. Durch diese Spezifika wurde der CR ein Potential und eine Macht an die Hand gegeben, mit der sie Druck auf die politische Agenda und somit auf politisches Handeln ausüben kann. Aber auch Parteien1 haben ein reges Interesse an dem Wählerpotential, welches sich hinter solchen Organisationen verbirgt. Meine These lautet, dass der Faktor der Wählerstimmen, in Vertretung durch religiöse Interessengruppen, spezielle Sachfragen, welche eng mit den traditionellen amerikanischen Werten verbunden sind, auf die Tagesordnung der Nation ruft.