Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Uni), Sprache: Deutsch, Abstract: Mein Thema lautet ‚Die Neue Frauenbewegung und die 68er. Wendepunkt im feministischen Selbstbewusstsein?‘ Zunächst geht es mir, wie einem Großteil moderner junger Frauen, und ich denke: Warum Feminismus? Warum Frauenbewegung? Haben wir die Gleichstellung nicht schon? Schließlich agieren moderne Frauen selbstverständlich in allen Lebensbereichen, besetzten entscheidende Stellen in Wirtschaft- und Politik, Margaret Thatcher, Madeleine Albright, Condoleezza Rice und Hillary Clinton – alles Namen, an die wir uns längst gewöhnt haben – alle Frauen in Top-Polit-Positionen. Und ja, wir haben Angela Merkel. Was gibt es da noch zu diskutieren. Frauen gehört die Macht. Doch Stopp! Sind das schon etwa alle? Eine solche Auflistung ist schnell beendet. Frauen in Führungspositionen scheinbar doch eher ungewöhnlich. Eine ähnliche Liste mit Männern in entscheidenden Positionen würde sicherlich den Rahmen einer solchen Ausarbeitung sprengen. Spätestens jetzt hat mich das Thema in seinen Bann gezogen. Und ich frage mich, was Emanzipation und Feminismus erreicht haben, wo die Frauen heute stehen und natürlich auch, wie alles anfing, wie es überhaupt zur Frauenbewegung kam. Gibt es eine ‚neue‘ Frauenbewegung, muss es auch eine ‚alte‘ geben. Gibt es Unterschiede im Selbstbewusstsein dieser jeweiligen Bewegungen, und wenn ja, welche? Für die neue Generation scheint die Auseinandersetzung mit dem Thema eher uninteressant. Junge Frauen wuchsen jedoch bereits mit den Errungenschaften ihrer Mütter auf und beanspruchen ihre Chancen mit einer anderen Selbstverständlichkeit. Modernen Frauen stehen gleiche Bildungschancen offen. Zugang zu Wahlen, Bildung und Berufsausbildung müssen sie sich nicht mehr hart erkämpfen, so wie es die Generationen zuvor getan haben. Was früher Frauen auf die Barrikaden trieb ist heute selbstverständliches Allgemeingut. Und dennoch schreibt die Empirie eine andere Geschichte. Nach wie vor kristallisiert sich heraus, dass Frauen die Hauptlast der Kindererziehung, sobald Kinder in die Familie hineinkommen, sowie die Hauptlast des Haushaltes übernehmen. Männer gehen bestenfalls helfend zur Hand, doch bleiben althergebrachte Rollenmuster weitestgehend bestehen. Und nicht genug, Frauen unterstellen ihre Karriere sogar bewusst der Familie. Für einen Großteil von Männern, trotz moderner Elternzeit, noch undenkbar. Für Männer ist der Wunsch nach Familie einfacher mit beruflichen Ambitionen vereinbar. (...)