Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Jura - Medienrecht, Multimediarecht, Urheberrecht, Note: 15 Punkte, Universität zu Köln (Institut für Rundfunkrecht), Veranstaltung: Seminar im Rundfunkrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Digitalisierung von Werken aller Art und deren Verfügbarkeit online sowie auf CD, DVD und anderen Speichermedien haben auch private Vervielfältigungen eine neue Dimension erreicht. Massenhaftes Kopieren am PC ohne jeden Qualitätsverlust ist heute einfachst möglich und geschieht täglich millionenfach.1 Die private Kopiertätigkeit nimmt damit für die Rechteinhaber wie Urheber, Tonträgerhersteller, Sendeunternehmen und andere immer bedrohlichere Ausmaße an. Allein in Deutschland haben sich die Umsätze der Musikbranche im Jahr 2002 um 11,3% und damit zum zweiten Mal im zweistelligen Bereich reduziert.2 Das am 13. September 2003 in Kraft getretene „Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft“3 reagiert auf die technischen Entwicklungen der letzten Jahre und soll den Interessenskonflikt zwischen dem Vervielfältigungsrecht des Urhebers und dem Vervielfältigungsinteresse privater Nutzer im digitalen Zeitalter lösen.4 Mit dem neuen Urhebergesetz wurde gleichzeitig die Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft5 in das deutsche Recht umgesetzt. Weiterhin erfolgte damit die EG-weite gemeinsame Ratifizierung der WIPOVerträge6 vom 20.12.1996. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Neuregelungen zur privaten digitalen Kopie und den möglichen Auswirkungen der Urheber-rechtsreform und den mit der Privatkopie verbundenen Themenfeldern. Ebenso wird Gegenstand dieser Arbeit sein, wie der deutsche Gesetzgeber hierbei die IRL umgesetzt hat und ob er dabei den Anforderungen der digitalen Wirklichkeit in ihren zahlreichen Belangen gerecht geworden ist. 1 Vgl. Der Spiegel 36/2003 „ Alles nur geklaut “, S. 72ff., http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,263671,00.html (Stand: 24.9.2003). 2 IFPI Jahresbericht 2002, http://www.ifpi.de/jb/2003/15-23.pdf (Stand: 12.11.03). 3 Erhältlich unter http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/urhg/index.html. 4 BT-Drucksache 15/38, S. 14. 5 EG-Abl. Nr. L 167 vom 22. Juni 2001, S. 10; Die Richtlinie wurde vielfach als „Multimedia- Richtlinie“, „Informations-Richtlinie“ (IRL - so hier im Folgenden), „Urheberrechts- Richtlinie“ oder „ Copyright-Directive“ bezeichnet.