Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Philosohpie der Emotionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das momentane Interesse an der Erkundung von Phänomenen rund um die Emotionen ist so groß wie nie. In der Anfangszeit der institutionalisierten Psychologie um 1900 war die Beschäftigung mit der Emotion ein beliebtes Themengebiet. John B. Watson, William James, Wilhelm Wundt, Alexius Meinong, Carl Stumpf und William McDougall entwickelten unter anderem Theorien, die bis heute Einfluss haben. Im Zeitraum um 1950 ließ das Interesse der wissenschaftlichen Psychologie an der Emotion deutlich nach, da in dieser Phase die amerikanische Psychologie von den behavioristischen Positionen dominiert wurde. Dabei wurden ausschließlich beobachtbare Reize und Reaktionen als legitimer Gegenstand der Psychologie erachtet. Für den subjektiven Aspekt von Emotionen schien es keinen Platz mehr zu geben. In dieser Zeit sind so gut wie keine Lehrbücher der Emotionspsychologie oder Beiträge in der Fachliteratur erschienen. Jedoch nach dem Niedergang des Behaviorismus und mit der neuen kognitiven Reform der 60er Jahre wurde die Emotionspsychologie spätestens 1980 wieder zentraler Forschungsgegenstand. Zur Zeit greifen sogar Nachrichtenmagazine und Zeitungen solche Themen auf wie „Das Ich hinter der Stirn“, ein Artikel der Süddeutschen Zeitung in der Rubrik Wissen, in dem anhand der neuesten wissenschaftlichen Errungenschaften die Frage beantwortet wird, „ob sich in dem Nervenzellgeflecht ein „Ich“ finden lässt, das die geistigen Prozesse steuert.“2 Auch im Spiegel erschien am 6. März dieses Jahres unter der Überschrift „Zellen zum Gedankenlesen“ ein Interview mit dem amerikanischen Neurologen Vilayanur Ramachandran, der „die Entdeckung der Spiegelneuronen zur Grundlage der Psychologie [erklärt]“3. Während diesem Spiegel-Gespräch erläutert Ramachandran seine Ansichten von der Funktion der Spiegelneuronen. Wir bräuchten sie, meint er, um uns in andere Menschen einzufühlen und ihre Absichten ahnen zu können. Diese Einschätzung läuft automatisch und vom Verstand unbemerkt in unserem Gehirn ab.