Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: Alfred Döblin, Sprache: Deutsch, Abstract: „In den Gespinsten von falschen unwahren Worten warst du gefangen, jetzt bist du heraus, es ist etwas Schweres geschehen, das erste, das dir überhaupt geschah – du weißt und du bist.“ Schreibt Alfred Döblin in seinem Werk ‚Unser Dasein’. Dies sind Worte, die Alfred Döblin an seinen Protagonisten Franz Biberkopf hätte richten können, nachdem er ihn durch eine Gewaltkur hat neu werden lassen. Durch diese Art Therapie lernt diese Figur zu wissen und zu sein. Nachdem Franz Biberkopf drei Schicksalsschläge verarbeitet hat, diese mit Alkohol, Verkriechen und Essen überwunden hat, entgeht er letztendlich doch nicht seinem Ende: dem Tod. Doch ist das Aufeinandertreffen von Franz Biberkopf und dem Tod wirklich das Ende Franz Biberkopfs? Oder beginnt jetzt erst sein wahres Leben? Fest steht für jeden Leser, dass er nach der Begegnung mit dem Tod ein anderer Mensch, nämlich Gottlieb Schulze, oder auch Franz Karl Biberkopf ist. Hier stellt sich die Frage, welche Veränderungen Franz Biberkopf vollzogen hat und ob diese ausreichen, um tatsächlich ein neues Leben zu beginnen. Diese Hausarbeit soll versuchen, diese Fragen zu klären und dafür zunächst die Faktoren behandeln, die sowohl im Leben als auch im Tod Franz Biberkopfs eine Rolle spielen und die Handlung beeinflussen. Dazu gehören die verschiedenen Auftritte des Todes in dem Roman, das Thema Gewalt und die Hure Babylon, die für die Wandlung Franz Biberkopfs eine herausragende Rolle spielt. Der Hauptaspekt soll die Neuwerdung Franz Biberkopfs sein: Wie ist der Wandel der Figur Franz Biberkopfs möglich und welchen Einfluss hat der personifizierte Tod bei diesem Prozess. Abschließend soll die Hausarbeit dieses Ereignis der Neuwerdung mir den theoretischen Aspekten Alfred Döblins vergleichen, um die Entwicklung Franz Biberkopfs nicht als Einzelschicksal zu sehen, sondern die Aussage, die Alfred Döblin macht zu, verstehen und als Ganzheit zu erfassen. Um diese Aspekte näher zu untersuchen, wird in erster Linie der Primärtext ‚Berlin Alexanderplatz’ zu Bearbeitung genutzt. Aber auch einige Sekundärliteratur über den Schluss des ‚Berlin Alexanderplatz’ sollen bei der Ergebnissuche mit einbezogen werden, um ein umfassendes Bild darstellen zu können.