Als Mitbegründer des Göttinger Hain, ein Bund aus studentischen Dichtern, gehörte Hölty neben Johann Heinrich Voß und Christian Heinrich Boie zu den Vertretern der Epoche des Sturm und Drang. Mit seinen Volksballaden Die Nonne und Adelstan und Röschen hatte Hölty mit Gottfried August Bürger das Genre der Volksballade neu belebt, womit seine Balladen zu den frühesten deutschen Versuchen dieser Gattung gehören. Seine Vorliebe für schwarze Magie und Gespensterglauben ist nicht nur in Die Nonne zu erkennen. Bei Höltys Die Nonne handelt es sich um eine Ballade aus dem Jahre 1775. Merkmal von Balladen ist die Vereinigung der drei Gattungen der Poesie. Diese Sonderform der Lyrik weißt episches durch die geschlossene Geschichte sowie das Erzähltempus Präteritum auf. Dramatisch wirkt die Handlung durch die dramatische Gestaltung und den Einbau direkter Rede, während das typisch Lyrische die Verfassung in Reimen ist. Inhalt der Ballade ist die Liebesbeziehung eines Ritters und einer Nonne, die durch den Ritter beendet wird. Aus Wut auf den Ritter beauftragt die Nonne Meuchelmörder, um den Ritter zu ermorden. Nach der Ermordung dessen übt die Nonne selbst brutale Gräueltaten am Leichnam des Ritters aus. Die Ballade hat einen tragischen Charakter und wirkt auf den Leser vor allem in den letzten Strophen schauderhaft. Inhaltlich ist in der Ballade nicht nur die gescheiterte Liebesbeziehung ein zentrales Thema, sondern auch die Schwurthematik.
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