Die Normannen, in den zeitgenössischen Quellen als «Nordmänner» bezeichnet, haben die Geschichte des Mittelalters vielfältig geprägt. Ausgehend von den Wikingern beschreibt Hubert Houben die Ansiedlung von Normannen in Nordfrankreich, aus der das Herzogtum Normandie hervorging, und zeichnet die normannischen Expansionen des 11. und 12.Jahrhunderts nach. Mit der Eroberung Englands 1066 wurde nicht nur die Herrschaft der Angelsachsen abgelöst, sondern auch die Herausbildung einer neuen englischen Identität ermöglicht. Im Süden Italiens schufen die Normannen durch die Zurückdrängung des byzantinischen Einflusses in Apulien und Kalabrien und die Eroberung des muslimisch geprägten Sizilien die Voraussetzungen für die Entstehung eines neuen Königreichs, das in seiner kulturellen Bedeutung nur mit dem Maurischen Spanien zu vergleichen ist. Zudem begründeten die Normannen im Umfeld des 1.Kreuzzugs das Kreuzfahrerfürstentum Antiochia im Vorderen Orient. Abschließend behandelt das Buch die Anpassungs- und Integrationsfähigkeit der Normannen, die Existenz einer normannischen Identität sowie die Gründe für ihren nachhaltigen Erfolg.
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