Die Normannen gelten zu Recht als eines der Völker, das die mittelalterliche Geschichte entscheidend geprägt hat. Die normannische Eroberung Englands im Jahr 1066 war ein epochales Ereignis. Die "Nordmänner" plünderten im 9. Jahrhundert die Küsten des Frankenreiches und der britischen Inseln, ehe sie sich in der Normandie ansiedelten. Nach einer Phase der Konsolidierung nahm von hier aus die normannische Ausbreitung über weite Teile Europas ihren Ausgang, die sich von Süditalien bis nach Irland erstreckte. Im 13. Jahrhundert gingen die Normannen endgültig in den eroberten Völkern auf. Bestehen blieb nur der Mythos der Normannen als eines militärisch ungemein erfolgreichen, ehrgeizigen, aber auch skrupellosen Volkes, das die Geschichte Europas entscheidend beeinflusste. Die Geschicke der Normannen werden von ihren seeräuberischen Aktivitäten bis zum Verlust der Normandie an den französischen König im Jahr 1204 behandelt, wobei insbesondere der Frage nachgegangen wird, was zu Recht als "normannisch" bezeichnet werden kann.