Ziel dieser Arbeit ist, die Handlungsweisen, die zu der Norwegisierung der Sámi im 19. und 20. Jahrhundert dienten, zu analysieren. Zentraler Zweck ist eine ausführliche Untersuchung der sámischen Norwegisierung und ihrer Folgen. Es wird eine mögliche Relation zwischen dem Prozess der Norwegisierung und der Entwicklung eines norwegischen Nationalbewusstseins erforscht, sowie die Identitätskonstruktion und die essentiellen Gemeinsamkeiten, die die Sámi zu einem Volk machen. Einem Herauskristallisieren der auslösenden Faktoren der Norwegisierung liegt zunächst eine kritische Auseinandersetzung mit den historischen Hintergründen zugrunde. In der Tiefe wird die Frage untersucht, welche Konsequenzen die Norwegisierung für die sámische Ethnizität in Norwegen hatte. Anhand statistischer Angaben wird ermittelt, wie sich die Anzahl der Menschen, die sich selbst als Sámi bezeichneten, unmittelbar nach den Jahren des Höhepunktes der Norwegisierung veränderte. So wird die These aufgestellt, dass die kulturelle und politische Unterdrückung die Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins verursachte, denn die sámische Identitätskonstruktion im modernen Sinne begann erst, nachdem die Sámi davon bedroht waren, als Volk zu verschwinden. Infolgedessen kann die Norwegisierung als ein Katalysator der sámischen Identitätskonstruktion gewirkt haben.
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