Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Karl-Franzens-Universität Graz (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwiefern eine Novelle zu definieren ist. Die Kunst der Novelle als literarische Form und die Frage nach einer mehr oder weniger eindeutigen Definition des Begriffs Novelle sind in der Literaturwissenschaft reichlich diskutierte und teils umstrittene Themen, bei denen eine ausreichende Beantwortung zumeist nicht ganz einfach erscheint. Gibt es denn überhaupt eine zufriedenstellende Antwort auf die essenzielle Frage, was eine sogenannte Novelle ausmacht, und wann ist es möglich und schlicht gesagt sinnvoll, Texte als Novellen zu verstehen? Um diese Frage zu beantworten wird der aus dem Jahr 1817 stammende Text "Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl" von Clemens Brentano als Beispiel- und Grundlagentext für eine praktisch angewandte Analyse herangezogen. Dieser Text gilt im allgemeinen literaturwissenschaftlichen Verständnis als Novelle, es stellt sich jedoch die Frage, aus welchem Grund diese Kategorisierung vorgenommen wurde und anhand welcher literaturwissenschaftlichen Begründungen dies erklärt werden kann. Um dieser Frage nachgehen zu können, wird zu Beginn erläutert, was eine Novelle ausmacht und welche Schlüsselbegriffe und Merkmale ein novellistischer Text beinhalten sollte. Mittels dieser praktischen Anwendung der theoretischen Merkmale kann im Anschluss daran festgestellt werden, ob der Text überhaupt die Berechtigung hat, als Novelle bezeichnet zu werden, kurz, ob es sich tatsächlich um eine Novelle handeln kann und wenn nicht, welchen Unterschied dies in der Rezeption machen könnte.
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