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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: gut, Freie Universität Berlin (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Novellen und Erzählungen des 19. Jahrhunderts von Tieck bis Heyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius) trägt seit ihrem Erscheinen im Jahre 1842 den Titel „Erzählung“, ging aber vornehmlich als „Novelle“ in die Literaturwissenschaft ein. Es wurden immer wieder Bedenken formuliert, ob diese Bezeichnung Gotthelfs Geschichte angemessen sei, da Die Schwarze Spinne speziell in ihrer…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: gut, Freie Universität Berlin (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Novellen und Erzählungen des 19. Jahrhunderts von Tieck bis Heyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius) trägt seit ihrem Erscheinen im Jahre 1842 den Titel „Erzählung“, ging aber vornehmlich als „Novelle“ in die Literaturwissenschaft ein. Es wurden immer wieder Bedenken formuliert, ob diese Bezeichnung Gotthelfs Geschichte angemessen sei, da Die Schwarze Spinne speziell in ihrer Parabolik und in ihrem Hang zur epischen Breite weit über den Rahmen der Novelle hinausgehe. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich anhand des konkreten Beispiels mit der gattungsgeschichtlichen Problemstellung, Novellentheorie und ihr Subjekt, die Novelle, in Beziehung zueinander zu setzen. Wovon lässt sich der Anspruch ableiten, Gotthelfs Die Schwarze Spinne sei eine Novelle, und an welchen Stellen lässt sich das Gegenteil beweisen? Beim Versuch, Theorie und historisch realisierte Form miteinander zu vergleichen, stößt man schnell an Grenzen. Einem unübersichtlichen und uneinheitlichen Theoriegebäude steht eine beachtliche Vielfalt von Formen gegenüber. Die scheinbare Willkür reizt jedoch gerade darum zur Nachfrage, was die Novelle zur Novelle macht. Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, Die Schwarze Spinne dem Vergleich mit einem vorab definierten Katalog novellistischer Kriterien zu unterziehen und, wenn auch nicht ihre gattungsgeschichtliche Einordnung zu leisten, zumindest ihre spezifischen Eigenarten, sowie ihre Ränder und Grenzen zu anderen Gattungen näher zu bestimmen. Keine Studie, die sich heute anschickt, den bereits in großer Anzahl vorliegenden Definitionen der Gattung Novelle eine weitere hinzuzufügen, versäumt es vorab, auf die praktische Unmöglichkeit eines solchen Ansinnens hinzuweisen. Von Beginn an bestand ein großes Interesse daran, eine Antwort auf die Frage zu finden, was das Spezifische der Novelle sei, doch die Novelle, so scheint es, widersetzt sich erfolgreich allen schematischen und gattungspoetologischen Systematisierungsversuchen, die darauf abzielen, die Novelle in einer festumrissenen Form zu fixieren. Boccaccio´s Novellensammlung Decameron lässt sich schon allein aufgrund der Fülle und Bandbreite der darin enthaltenen Novellen kaum als normative Vorlage in Anspruch nehmen, noch ergeben die vielfältigen Einzelcharakteristika ein vollständiges Bild, das der Novelle gerecht wird...