Lukrez' ,De Rerum Natura' beschreibt und erklärt den Kosmos und alles in ihm Befindliche als geordnete Zusammensetzung von Atomen. Diese ebenso einfache wie grundlegende Feststellung dient als Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. In einer Lektüre der in den ersten beiden Büchern von ,De Rerum Natura' entwickelten Atomlehre wird herausgearbeitet, wie sich ein spezifisch lukrezischer Ordnungsbegriff im Spannungsfeld von Statik und Dynamik konturiert. Im Zentrum der Studie steht die sprachliche Verfassung dieser Ordnungsformen. Untersucht wird, wie es mittels der Figuren der Analogie, der Metapher und des Vergleichs gelingt, die unsichtbare Ebene der Welt anschaulich zu machen und so den atomaren Kosmos als einen geordneten zu vermitteln. Dazu werden u.a. die Buchstabenanalogien und die Kinetik auf ihre Ordnungs- und Darstellungsprinzipien hin untersucht. Diese werden in einem Ausblick auf das gesamte Werk als elementare Bestandteile der ästhetischen, philosophischen und didaktischen Verfassung des lukrezischen Lehrgedichts erkennbar.
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