Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Technische Universität Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Deutsche Orden war einer der drei großen Ritterorden und entstand zeitlich gesehen nach den Templern und Johannitern als dritter und letzter unter ihnen. Den Ritterorden war gemein, dass sie nicht nur die drei Gelübde Armut, Keuschheit und Gehorsam ablegten, sondern sich auch dazu verpflichteten, den Kampf gegen die Heiden aufzunehmen. Die Ritter des Deutschen Ordens, die das schwarze Kreuz auf dem weißen Mantel trugen, waren anfangs noch ein Mönchsorden wie viele andere auch. Doch der Kampf gegen die Heiden verdichtete sich und ein neuer Ritterorden war vonnöten, der sich zunächst vordergründig um den Schutz der Pilger kümmern sollte. Die Kreuzzüge sollten sich aber nicht nur auf das Heilige Land beschränken. Auch in Spanien und im Ostseeraum kam es zu Missionstätigkeiten, die mehr oder weniger erfolgreich verliefen. Erst mit dem Einmarsch des Deutschen Ordens in Preußen gelang es, christliche Vorstellungen in diesem Gebiet durchsetzen zu können. Hierzu erhielt der Deutsche Orden ausreichende Unterstützung seitens der Weltmächte Kaiser und Papst. Auf diese Weise konnte er die Ostsiedlung organisieren und zu großer Macht gelangen. In einer beachtlich kurzen Zeitspanne eroberte der Deutsche Orden den Ostseeraum. Währenddessen wurde eine Vielzahl von Burgen erbaut, zu denen die sehr bekannte Marienburg gehört, die auch jetzt noch die Bedeutung des Deutschen Ordens in der damaligen Zeit demonstriert. Heute ist der Deutsche Ritterorden zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und widmet sich wieder in seinem ganzen Wirken der Nächstenliebe. Im Blick auf die Gesamtheit der Geschichte des Deutschen Ordens stellt das "Kapitel Preußen" einen sehr bedeutsamen Abschnitt dar. Militzer beschreibt diese Bedeutsamkeit mit einer Unterscheidung zum Einsatzgebiet im Heiligen Land: Während er im Heiligen Land nur geringe Spuren hinterlassen hat, haben seine Herrschaften im Baltikum bis zum Ende des Mittelalters und teilweise darüber hinaus Bestand gehabt. Man wird wohl sagen dürfen, dass sich die Folgen dieser Ordensherrschaft bis in unsere Zeit, besonders nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion feststellen lassen. Deshalb soll diese Arbeit sich stellvertretend für den Ostseeraum auf Preußen konzentrieren, das auch als der eigentliche Ordensstaat bekannt ist. Andere Gebiete, außer Siebenbürgen und das dort gescheiterte Unternehmen, werden weitgehend ausgeblendet.
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