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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschäftigung mit Byzanz und vor allem mit dessen Einfluss auf das westliche Kaisertum war im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh.s in der Geschichtswissenschaft ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Die westliche Kaiserpolitik wurde unter nationalistischen Gesichtspunkten, wie beispielsweise die Sybel-Fickersche Kontroverse zeigt, oder rein abendländischen Maßstäben bewertet, wie etwa der Dualismus von Papsttum und…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschäftigung mit Byzanz und vor allem mit dessen Einfluss auf das westliche Kaisertum war im 19. Jh. und in der ersten Hälfte des 20. Jh.s in der Geschichtswissenschaft ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Die westliche Kaiserpolitik wurde unter nationalistischen Gesichtspunkten, wie beispielsweise die Sybel-Fickersche Kontroverse zeigt, oder rein abendländischen Maßstäben bewertet, wie etwa der Dualismus von Papsttum und „deutschem“ Kaisertum. Der Aufschwung in der international betriebenen Byzantinistik nach dem Zweiten Weltkrieg bewirkte auch eine grundlegende Wandlung der Problemstellung in der deutschen Geschichtsschreibung. Nachdem man vertiefte Erkenntnisse von den Regierungsprinzipien des byzantinischen Reiches und von der oströmischen Kaiser- und Reichsidee sowie davon erlangt hatte, was Byzanz im Rahmen des weltgeschichtlichen Gesamtablaufs bedeutete, widmete sich die Forschung der Frage des politischen und kulturellen Einflusses des byzantinischen Reiches als universale Macht. Ein Durchbruch, vor allem hinsichtlich des zu bearbeitenden Themas, waren die Feststellungen von E. Stein von 1930 zum mittelalterlichen Titel „Kaiser der Römer“, aus denen hervorging, dass Byzanz Vorbild und Konkurrent des westlichen Kaisertums war. Dass sich der Westen seit dem Ende der Antike mit Byzanz auseinandersetzte, ist heute einheitliche Meinung der Mediävisten und Byzantinisten. In welchem Maße jedoch Byzanz für die Entwicklung des westlichen Kaisergedankens vorbildhaft war, ist bisher umstritten geblieben. Eine Betrachtung der Auseinandersetzung zwischen den Ottonen und den byzantinischen Kaisern im Rahmen des Zweikaiserproblems kann nur ein vollständiges Bild ergeben, wenn auch die byzantinische Staatsvorstellung als Voraussetzung des Konflikts sowie die Entwicklung des Zweikaiserproblems bis zu den Ottonen, also die Tradition, in der diese standen, geschildert wird. Daher sollen diese beiden Themenkomplexe vor einer Schilderung der ottonischen Byzanzpolitik dargestellt werden. Die byzantinische Kaiseridee Das byzantinische Staatsdenken gründete sich in der Überzeugung, dass das universale römische Reich die von Gott eingesetzte irdische staatliche Macht in der Welt war. Die göttliche Vorsehung hatte die diesseitige Welt, der orbis,durch den Kaiser Augustus zu diesem Weltreich zusammengefasst und so die Sicherung des höchsten irdischen Gutes, des Friedens und der Kultur, in die Hand eines einzigen gelegt.