Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Pädagogische Dimensionen von Kinder- und Jugendliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Mein Leben lang habe ich sehr viel gelesen. Gerade zu meiner Schulzeit habe ich Bücher regelrecht verschlungen. 1200 Seiten in drei Tagen? Überhaupt kein Problem, wenn es nur das richtige Buch war. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Das „richtigen Buch“. Ich konnte mich nie wirklich für unsere Schullektüre begeistern. „Woyzeck“, „Tauben im Gras“, „Effie Briest“, alles alte Titel bei denen mir, aufgrund des Schreibstils und der nahezu Unmöglichkeit einer Identifikation mit den Charakteren, ein Schauder über den Rücken läuft. Und noch schlimmer, bis zur 9. Klasse haben wir keinerlei Bücher gelesen. Über die Jahre hinweg haben wie in den meisten Pisa Studien, in der Rubrik Lesekompetenz, eher im Mittelfeld gelegen. Aber woran liegt das? Meine Theorie ist, dass gerade in der heutigen, sehr technisch medialen Zeit, Kinder und Jugendliche immer weniger lesen. Ein Blick ins Internet oder auf den Handybildschirm ist meist attraktiver und kurzweiliger, als ein Blick ins Buch. In Folge dessen schöpft auch unsere Sprach- und Lesekompetenz nicht ihr volles Potenzial aus. Es ist u.a. die Aufgabe der Institution Schule, diese Kompetenz zu steigern und auszubilden und Sie versucht dies leider häufig mit Lektüre, die ich nur als mäßig spannend bezeichnen kann. Da ist ein Blick in die Zusammenfassung deutlich reizvoller, als Wolfgang Koeppens 105 teiliges Mosaik in „Tauben im Gras“ zusammenzusetzen und dessen, stets wechselnden, Sprachstil zu ertragen. Mir ist wohl bewusst, dass diese Werke sowohl literarisch, als auch intellektuell meist sehr hochwertig und deren Autoren Größen sind, wie man sie heute nur selten noch findet. Dennoch ist das, was wie ein sehr hartes Urteil meinerseits klingt, meiner Ansicht nach der Grund dafür, weswegen Schüler lieber zum Lektürenschlüssel, statt zum eigentlich Buch greifen.Heißt das jetzt, dass Kinder und Jugendliche im Grunde nicht mehr lesen, da jede andere Form der medialen Unterhaltung interessanter ist? Nein! Bücher wie z.B. die Harry Potter Reihe haben heute weit über 500 Millionen verkaufte Exemplare und gelten bei Jung und Alt als Welthit. Es gibt sie also noch, die Bücher, die die Menschen fesseln und in ihren Bann ziehen. Für mich stellen sich also folgende Fragen: Wäre es nicht sinnvoll Populärliteratur mit in den Unterricht einzubeziehen? Dient Harry Potter wirklich nur der Unterhaltung oder kann die Geschichte sogar wichtige Werte und Kompetenzen an unsere Schüler vermitteln?