Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,7, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll anhand der Palestine Liberation Organisation (PLO) und Hamas nachvollzogen werden, wie sich Institutionen und Machtstrukturen in den besetzten Gebieten entwickelt haben und wo ihre Schwächen liegen. Daher wird zunächst die Entwicklung der PLO nachvollzogen und der Prozess der Territorialisierung der palästinensischen Nationalbewegung betrachtet. Es folgt ein Überblick über die Ereignisse während der ersten Intifada in den besetzten Gebieten und ihre Konsequenzen für die PLO und die Hamas. Anschließend wird die Etablierung der Opposition am Beispiel der Hamas untersucht und schließlich eine Einschätzung der Situation nach dem Wahlsieg der Islamisten 2006 gegeben. Die Gründe für die unverändert kritische Lage in den palästinensischen Autonomiegebieten sind vielfältig: die israelische Politik der Blockade und der eingeschränkten Mobilität von Menschen und Gütern, die steigenden Nahrungs- und Rohstoffpreise, die wachsende Währungsinflation, die steigende Arbeitslosigkeit und die fehlenden finanziellen Mittel der Palästinensischen Autonomiebehörde, um die schwierige wirtschaftliche und soziale Situation auszugleichen. Auf politischer Ebene kommen außerdem der Mangel an staatlichen Institutionen, demokratischen Regierungsabläufen und die schwach ausgeprägte Zivilgesellschaft in den besetzten Gebieten hinzu. Sowohl von internationalen politischen Akteuren als auch von der palästinensischen Gesellschaft wird regelmäßig harte Kritik an der von Korruption und Patronage bestimmten Autonomiebehörde laut. Jassir Arafat war bis zu seinem Tod am 11.November 2004 die Personifizierung dieser Zustände, welche großen Anteil an der wachsenden Popularität der oppositionellen radikal-islamistischen Gruppen der Hamas und des islamistischen Dschihad hatten.