Inhaltsangabe:Einleitung: Das ¿Lied der Partei¿ von Louis Fürnberg, welches er anlässlich des III. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) 1950 dichtete, wurde in der gesanglichen Interpretation von Ernst Busch berühmt. Musikalisch im Stil klassischer Arbeiterkampflieder und des Agitprop gehalten, spiegelte es unverblümt, direkt und offen den totalen bzw. totalitären Herrschafts-, Gestaltungs- und Machtanspruch der SED in der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) und der 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wieder. Die aus heutiger (unbedarfterer) Sicht ironisch anmutende Aussage des Textes ist keineswegs im übertragenen Sinne, sondern direkt und klar zu verstehen: ¿Die Partei¿ ¿ und damit eindeutig die SED ¿ duldete keinen Widerspruch, sie hatte in mehrfacher Hinsicht immer recht. Sowohl in politischen, ideologischen, organisatorischen, philosophischen, künstlerischen, militärischen, ökonomischen, sicherheitspolitischen, juristischen, gesellschaftlichen, öffentlichen, staatlichen Angelegenheiten, sowie auch in allen übrigen relevanten Bereichen beanspruchte und übte sie das alleinige Entscheidungs- und Anleitungsmonopol in der sich formierenden bzw. durch ¿die Partei¿ formierten Gesellschaft der frühen DDR und der vorangegangen Jahre der SBZ aus. Einzige grundlegende Einschränkungen zu dieser Feststellung müssen im Bereich der direkten administrativen und anleitenden Entscheidungsbefugnisse der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), bzw. ab der Staatsgründung der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK) und im Bereich der einzigen gesellschaftlich- teilautonomen Großorganisation in der SBZ/DDR ¿ der Evangelischen Kirche ¿ gemacht werden. Die Herrschaft in der DDR beruhte auf der Herrschaft der ¿Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei¿ der SED. Ein wesentliches Element dieser Herrschaft beruhte auf der Macht der Roten Armee in Ostdeutschland und des SMAD: ¿Das politische System der SBZ und frühen DDR stellt sich im Ergebnis der Untersuchungen zur politischen Praxis und zu konkreteren Entscheidungsprozessen als eine besondere Form der Synthese aus sowjetischer Besatzungspraxis und deutscher Parteiherrschaft dar. Unter dem Schutz der sowjetischen Besatzungsmacht vollzog sich die Machtübernahme der SED als ein allmählicher, schleichender Prozess, sozusagen als geordnete Übertragung der Verantwortlichkeit von der SMAD/SKK auf die SED¿. Oder mit den Worten von Hans-Ulrich [...]
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