Sätze, verschachtelt, verwebt und mit Gedanken verknotet, welche sich oft über mehr als ein Seite dehnen. Das klingt vorerst eher abschreckend und macht skeptisch. Und dennoch: Das Buch liest sich derart leicht und schnell, trotz all der Gespinste bleibt der Faden der Geschichte, sofern von Handlung
überhaupt gesprochen werden kann, sicht- und greifbar. Man kann sich daran wunderbar entlang…mehrSätze, verschachtelt, verwebt und mit Gedanken verknotet, welche sich oft über mehr als ein Seite dehnen. Das klingt vorerst eher abschreckend und macht skeptisch. Und dennoch: Das Buch liest sich derart leicht und schnell, trotz all der Gespinste bleibt der Faden der Geschichte, sofern von Handlung überhaupt gesprochen werden kann, sicht- und greifbar. Man kann sich daran wunderbar entlang hanteln – wie auf einer Brücke über eine tiefe Schlucht mit grandioser Aussicht nach links und rechts.
Diese Sätze sind so geschrieben, wie wir oft denken, in Schleifen, mit Ahnungen und Ideen nebenbei, und kommen immer wieder zum Kern des ursprünglichen Gedanken zurück.
Auf diese Weise erzählt uns die Ich-Erzahlerin, wie sie von ihrem Softeisstand zu einer Party eines selbsternannten „Künstlers“, „Autors“, „Theatermachers“ gelangt, mit verschiedenen Personen in Kontakt kommt, die Themen abstruser und abstruser zu scheinen werden und der Eklat vorprogrammiert zu sein scheint.
Mit viel Witz und der nötigen Härte geht die Autorin hierbei an die Themen des Feminismus und vor allem Sexismus heran. Die Ausführungen des Künstlers, welcher sich als Frauenversteher und -beschützer sieht, wirken überzogen, sind aber in Wirklichkeit der wahre Kern, wenn es um Frauendiskriminierung geht. In seinen Theaterstücken belegt er die weiblichen Rollen mit Männern, so kommt das männliche Publikum erst gar nicht auf die Idee sich zu überlegen, wie die Dame ohne Kleider aussehen würde – ein wahrer Schutz für die Frauen (natürlich sehr ironisch). Und so ziehen sich solche und andere Themen durch das Buch, machen einen nachdenklich schmunzelnd, kopfschüttelnd und setzen unserer Gesellschaft einen Spiegel vor, welcher nicht zerbrochen werden kann.
S.54: „[...] immerhin hat jede Frau wählen dürfen, wem sie dienen hat wollen: Ob zum Beispiel als Nonne dem lieben Gott oder als Ehefrau einem Ehemann, oder ob sie am allerliebsten Dienerin als Bedienerin war [...]“ - also zuwas aufregen, alle suchen sich aus was sie wollen! NICHT!
An und für sich könnt ich hier das ganze Buch zitieren – so viele Botschaften, manchmal knallhart präsentiert, oftmals mit feinem Humor und Sarkasmus versteckt, finden sich in den 200 Seiten, geballt mit Kritik an den Männern und der Gesellschaft. Zu recht!!!
Der Subtitel – Eine Einkreisung. Aus meiner Sicht (die auch komplett daneben liegen kann) wird der Sexismus im enger werdenden Radius thematisiert, bis er ins Zentrum (oder Nullpunkt) kommt, gleich dem alles eskalierenden Urknall. Die Frauen verstecken – dann erledigt sich das Thema von selbst (woher kommt mir das nur so bekannt vor???). Ich kann nur sagen: Absolut geniales Buch, eine starke Stimme für die Frau!
Traut auch rein in dieses absolut tolle Debüt der österreichischen Autorin, welche in ihrem Hauptberuf eine gefeierte Kabarettistin ist.