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Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bevor die Farben Rot und Weiß in der Blutstropfenepisode an den Stoffen erscheinen, die gewöhnlich als ihr Inbegriff symbolisiert werden – Blut und Schnee – tauchen sie auf dem Weg Parzivals immer wieder in verschiedenen, oft scheinbar bloß vordergründigen Zusammenhängen auf, die sich erst vom Ende her in ihrer Verweisfunktion erkennen lassen. Das aus diesen Verweisen erschließbare Ganze gerinnt zum Bild der Blutstropen im Schnee, dessen Bedeutung…mehr

Produktbeschreibung
Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bevor die Farben Rot und Weiß in der Blutstropfenepisode an den Stoffen erscheinen, die gewöhnlich als ihr Inbegriff symbolisiert werden – Blut und Schnee – tauchen sie auf dem Weg Parzivals immer wieder in verschiedenen, oft scheinbar bloß vordergründigen Zusammenhängen auf, die sich erst vom Ende her in ihrer Verweisfunktion erkennen lassen. Das aus diesen Verweisen erschließbare Ganze gerinnt zum Bild der Blutstropen im Schnee, dessen Bedeutung seinerseits erst aus der Aufklärung über Schnee und Blut durch Trevrizent erhellt. Es soll daher zunächst Parzivals Weg am Leitfaden der Farben Rot und Weiß verfolgt und dabei versucht werden, die im Bild von den Blutstropfen im Schnee enthaltenen Elemente aus der Kenntnis der sich mit ihnen verbindenden und sich entwickelnden Bedeutungszusammenhänge herauszuarbeiten. (Teil A) Diese Analyse, die ursprünglich nur bis zur sog. Blutstropfenepisode unter Einbeziehung der Karfreitagsgespräche geplant war, hat ein doppeltes Ergebnis gebracht: Einerseits beschränkt sich die Entwicklung des Motivs der Farben Rot und Weiß auf das Geschehen in den Büchern III bis VI und konzentriert sich zunehmend auf die Beziehung zwischen Parzival und Condwîrâmûrs, andererseits verbinden sich mit dem Farbmotiv komplexe Konnotationen, durch die sich der damit verbundene Bedeutungshorizont erweitert, was vor allem die Ereignisse im IX. Buch, Parzivals Wiederaufnahme in die Heilszeit am Karfreitag, betrifft. (Teil B). Die Aufspaltung der Geschichte in einen zweiten Handlungsstrang mit einem zweiten Handlungsträger (Gawan) sowie der Wiedereintritt Parzivals in das Handlungsgeschehen im XIV. Buch mit zwei „Bruderkämpfen“, die jeweils im Sinne einer Selbstüberwindung gedeutet werden, werfen die Frage nach dem jeweils bedeutsamen Aspekt des darin überwundenen Selbst auf. Daher weitet sich die Untersuchung in einem dritten Teil (Teil C) aus auf die Frage nach der Bedeutung dieser beiden „Brüder“ (Gawan und Feirefiz) bzw. signifikanter Aspekte ihrer Geschichte für die Entwicklungsgeschichte und Identitätsfindung Parzivals. Sofern mit dem Auftritt von Feirefiz die Vorgeschichte in die Parzivalhandlung eingreift, und zwar mit einem markanten Farbmerkmal, werden unter dem Aspekt der Farbgebung zuletzt auch Vorgeschichte und Schluss betrachtet und zusammenfassend Schlussfolgerungen auf das Strukturprinzip des Werkes gezogen.
Autorenporträt
Geboren am 13.05.1945 in Eger / Sudetenland. Schulbesuche in Neumünster (SH) und Krefeld (NRW). Ab 1965 Studium der Germanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Universität Köln. 1971 erstes Staatsexamen, danach Arbeit an einer Dissertation in der älteren Germanistik zum Thema "Tristan als homo ludens" bei Prof. Rathofer. 1973 Eheschließung und Abbruch der Arbeit wegen Schwangerschaft. 1976 - 1977 Referendardienst; danach Eintritt in den Schuldienst an einem Essener Gymnasium. 1978 Geburt des zweiten Kindes. Unterricht in den Fächern Deutsch, Philosophie, Erziehungswissenschaft und Schultheater bis zur Pensionierung 2009. Danach Wiederaufnahme der altgermanistischen Studien, insbesonere einer Arbeit am "Parzival" Wolframs von Eschenbach; deren Veröffentlichung 2012, sowie einer Arbeit am "Tristan" Gottfrieds von Straßburg, die 2014 veröffentlicht wurde. Grundkonzept der noch anliegenden literaturwissenschaftlichen Analysen ist die Herausarbeitung dialektischer Strukturen in der Literatur in einem Epochen übergreifenden Kontext.