Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für deutsche Philologie), Veranstaltung: Linguistische Analyse von Witzen, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch eine vermeintliche Nebenfigur wie „Sally Brown“ hat typische Wesenseigenheiten, die sie von anderen Figuren sichtbar unterscheidet. Ihr Verhältnis zu anderen Figuren, zu ihrem Bruder ist von selbstbewusster Naivität und verletzender Aufrichtigkeit, zu Linus von unerwiderter Liebe geprägt. Sally besitzt eben nicht nur einseitige Eigenschaften, sondern wird von Schulz in der ganzen Komplexheit menschlichen Seins in den Facetten ihres Charakters gezeichnet. Die einzelnen Comicstrips können, den Textsortenkriterien entsprechend, als Kurztexte gelten. Daher ist eine linguistische Analyse, auch für den Bereich von textlinguistischen Merkmalen, zulässig und möglich. Die Pointen in den einzelnen Strips kommen auf äußerst vielfältige Weise zustande, Sallys wörtliches Missverstehen, ihr noch kindhaftes Umgehen mit Sprache, ihr (unbewusstes) Hinterfragen sprachlicher Normen oder auch ihre tiefe Aufrichtigkeit sind Impulse für die vielseitigen Arten von Pointen. Auch eine in den Peanutsstrips vergleichsweise selten vorkommende Figur wie „Sally Brown“ besitzt ein ausdifferenziertes Wesen, ein eigenes, besonderes Profil, das sie von den anderen Figuren unterscheidet. Bereits solch eine unscheinbare Nebenfigur wie Sally bietet in nur wenigen Strips ein ungeheuer breites Potential an Deutungen und Verstehensmöglichkeiten.