In ihrem Roman „Die Perlenfischerin“ nimmt Sabine Weiß den Leser mit auf eine Reise ins mittelalterliche Norddeutschland und wartet mit einer lebendig erzählten Mischung aus Historie, Familiengeschichte, Spannung und Romantik auf. Die Autorin hat die historischen Ereignisse rund um die Wende zum 13.
Jahrhundert mit einer facettenreichen fiktiven Geschichte verknüpft und damit ein sehr…mehrIn ihrem Roman „Die Perlenfischerin“ nimmt Sabine Weiß den Leser mit auf eine Reise ins mittelalterliche Norddeutschland und wartet mit einer lebendig erzählten Mischung aus Historie, Familiengeschichte, Spannung und Romantik auf. Die Autorin hat die historischen Ereignisse rund um die Wende zum 13. Jahrhundert mit einer facettenreichen fiktiven Geschichte verknüpft und damit ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit gezeichnet.
Sabine Weiß hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Schon nach wenigen Seiten war ich mit den Figuren vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt. Die Autorin erzählt sehr anschaulich, so dass ich mir nicht nur die Handlungsorte und die vorherrschenden Gegebenheiten bestens vorstellen konnte, ich habe auch Seite um Seite mit den Akteuren gelebt und gelitten.
Die Handlung beginnt Ende Oktober 1189 – Heinrich der Löwe hat mit seinen Truppen nach kurzer Belagerungszeit die Handelsstadt Bardowick zerstört und damit auch das Schicksal der Familie Ostmann neu bestimmt. Die Familie wird in den Wirren des Überfalls getrennt – während es Baumeister Gerold mit seiner Frau Magda und dem 8-jährigen Sohn Bendix nach Lübeck verschlägt, wird die schwer verletzte 6-jährige Ida von der Einsiedlerin Neslin am Ufer der Ilmenau gefunden. Ida, die jegliche Erinnerung an ihr bisheriges Leben verloren hat, wächst in Neslins Hütte im Wald nahe dem Fluss auf und entwickelt sich zu einer hervorragenden Perlenfischerin. Als Ida viele Jahre später Hinweise über ihre Abstammung erhält, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Familie…
Die Ostmanns durchleben über vierzig Jahre hinweg viele Höhen und Tiefen und müssen nicht nur ihren Alltag meistern, sondern werden im Verlauf der Handlung auch mit den Dingen konfrontiert, die die Menschen damals beschäftigt und bewegt haben. Sowohl die politische Lage, das Machtgerangel und die zahlreichen Fehden der Herrschenden, die Christianisierung der Slawen, die Entwicklung von Adel und Ritterschaft, die Stadtgeschichte Lübecks und der Salzhandel in Lüneburg wie auch die Gefahren, mit denen die Kaufleute und Seefahrer zu kämpfen hatten, sind Thema in diesem Roman. Nicht zu vergessen natürlich die Geschichte und Geschichten rund um die Flussperlen.
„Die Perlenfischerin“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Es hat Spaß gemacht, die Familie Ostmann und ihre Weggefährten durch eine für sie sehr aufregende Zeit zu begleiten und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.