Wie unberechenbar ist das Schicksal. Mit kleinen Stolpersteinen, unbemerkt oder nicht bedacht, vereitelt es manch klugen Plan, manch heiß ersehnte Liebe, manch kühn kalkuliertes Glück.Schnell hat der junge Rechtsanwalt Anton die Tochter des Drogisten, Marianne, um einer anderer willen vergessen. Aber dann läuft eine Pfeffer-Bestellung völlig aus dem Ruder. Fehler und Irrtümer, unglaubliche Rechnungen, bald auch ein Prozess werden zur glanzvollen Bewährungsprobe für Herrn Anton, von der auch Marianne einmal profitieren wird. Weniger Glück hat Freund Cornel, ein zu großer Liebhaber des Rotdorns, der seine Straße säumt. In jede Knospe senkt er seine Hoffnung, besonders auf den Blick eines Mädchenkopfes im Haus auf der anderen Seite. Acht Tage im Frühling sind es, in denen Cornel eine kleine Geschäftsreise doch für wichtiger hält und die Überfülle des ins Kraut schießenden Baumes vereitelt alles Bemühen um ein Wiedersehen. Für das Fräulein Sabine ist das Märchen "Hans im Glück" eine dumme Geschichte und doch inspiriert sie der vermeintliche Dummkopf Hans zu einem ungeheuren Abenteuer. Und die hübsche Kätnertochter Helga, im achten Monat von Endre mit einem netten Abschiedsbriefchen sitzengelassen, beschließt seine Bitte, ihm doch gelegentlich die geschenkten Kleinigkeiten zurückzuschicken, einfach wörtlich zu nehmen: ausgerechnet am Tag vor seiner Hochzeit kommt das Päckchen von ihr – ein sehr lebendiges Päckchen. Eines haben alle sieben heitere und charmante Erzählungen gemeinsam: Wie das Schicksal nimmt, so gibt es auch, und zwar dem, der nicht verzagt und sein Leben selbst in die Hand nimmt. Karl Friedrich Kurz (1878–1962) war ein deutscher Schriftsteller, der vorwiegend Erzählungen, Romane und Reisebeschreibungen schrieb. Geboren in Bremgarten (heute Ortsteil von Hartheim am Rhein, südlich von Freiburg im Breisgau), ist er noch als Kind mit seinen Eltern nach Basel gezogen. Nach der Schule wollte er Maler werden und schrieb sich an der Akademie in Karlsruhe ein; doch die Umstände ließen ihn zum Schriftsteller werden. Er vagabundierte durch viele Gegenden der Welt (etwa durch Ostasien, insbesondere Japan), bis er sich schließlich in Norwegen niederließ, wo er zunächst in der Gegend von Solund, dann nahe Vadheim im Sognefjord lebte. In Norwegen schrieb er Erzählungen in deutscher Sprache, beeinflusst vom großen norwegischen Romancier Knut Hamsun sowie von Natur und Leben der Bevölkerung in den Fjorden von Sogn und Sunnfjord. Seine Bücher erreichten hohe Verkaufszahlen. 1934 wurde ihm der Große Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung Zürich verliehen. 1924 zog er nach Vårdal (Dalsfjorden) im Sunnfjord, wo er bis 1950 wohnte, als er seine Familie verließ und sich in Nessjøen (Sotra) im Hordaland ansiedelte. Dort lebte er bis zu seinem Tode. Seine nachgelassenen Schriften sind weitgehend verschollen.