Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Sonder- und Grenzgebiete der Pflege, Note: 3,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Pflegewissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland wurden 2019 62.016 Amputationen durchgeführt, davon 16.452 Majoramputationen der unteren Extremitäten, hauptsächlich bedingt durch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und Diabetes Mellitus. Diese Arbeit untersucht pflegerische Versorgungsmaßnahmen nach einer gefäßbedingten Majoramputation (MJA) der unteren Extremitäten bezüglich der somatischen Patientenversorgung. Die Bedeutung einer ganzheitlichen Pflege, die sowohl die physischen als auch psychosozialen Aspekte berücksichtigt, wird betont, da eine Amputation einen erheblichen Eingriff in die physische und psychische Integrität der Betroffenen darstellt. Eine systematische Literaturrecherche in CINAHL, PubMed und Google Scholar ergab sechs relevante Studien, die auf ihre Qualität hin überprüft wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass eine frühe Mobilisation, Spiegeltherapie, taktile Desensibilisierung, sowie progressive Muskelentspannung, mentale Vorstellungskraft und Phantomübungen postoperative Komplikationen reduzieren und das Schmerzerleben positiv beeinflussen können. Es wird jedoch auch die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich betont, um die Evidenz der Maßnahmen zu stärken. Die Studie unterstreicht die Herausforderungen bei der Implementierung dieser Maßnahmen in die Pflegepraxis, insbesondere vor dem Hintergrund des Pflegenotstands und der zunehmenden Mechanisierung des Krankenhaussystems. Die Arbeit plädiert für eine angemessene Berücksichtigung der Rolle der Pflegekräfte und für eine Stärkung der Pflegeforschung im Bereich der gefäßbedingten MJA, um eine ganzheitliche und patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten.