Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule Zittau/Görlitz; Standort Görlitz (Kommunikationspsychologie), Veranstaltung: Interkulturelle Kommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der zunehmenden Tendenz, alles zu seinem eigenen Besten in aller »Freiheit« funktionieren zu lassen, kann die Phänomenologie nur die Rolle eines Störenfrieds übernehmen. Das Fremde durchdringt das Leben, das ich in der Welt führe; ich bin nie völlig in der Welt bei mir selbst zu Hause. Sofern die Fremdheit das Erscheinen dessen, was ist, in all seinen Formen mitbetrifft, kann man durchaus von einer transzendentalen Fremdheit sprechen. Bernhard Waldenfels hat eine Fülle von Publikationen vorgelegt, die sich u.a. in kritischer Anlehnung an Husserl, Heidegger, Scheler, Plessner, Schütz, Sartre, Merleau-Ponty, Levinas, Derrida, Foucault und kritischer Absetzung von Habermas, Gadamer, Mead oder auch Wittgenstein mit dem Thema des Fremden auseinandersetzen. Diese Arbeit hat zur Aufgabe, die zentralen Gedanken herauszuarbeiten und zu diskutieren. In der Einleitung soll dem Leser ein erstes Vorverständnis von Phänomenologie vermittelt werden, die im Anschluss, in der Lesart von Waldenfels, im Vordergrund der Diskussion steht. Mit der Konzeption der Responsivität, das anschließend an die Darstellung und Diskussion der Phänomenologie des Fremden nach Waldenfels erörtert und gewürdigt wird, stellt sich Waldenfels die Aufgabe einer Transformation der phänomenologischen Konzeption der Intentionalität unter Benutzung kommunikationstheoretischer Einsichten. Darüber hinaus orientiert sich die Konzeption an Verhaltenstheorien, die das Verhalten als Auseinandersetzung mit der Welt und als Antwort auf weltliche und mitweltliche Herausforderungen begreifen. Allgemein kann gesagt werden, dass Waldenfels sich gegen eine Übernormierung und Überregulierung des Handelns richtet, indem er von einer leiblichen Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt ausgeht. Die Konzeption der Responsivität soll als Korrektiv in eine technisch verfasste Wissenschaft eingeführt werden. Nachdem das Konzept der Responsivität entfaltet und kritisch gewürdigt wurde, werden zentrale Gedankengänge noch einmal aufgegriffen und mit Hilfe sprachanalytischer Überlegungen diskutiert.