Salomon Maimon, philosophischer Autodidakt und wichtiger zeitgenössischer Kritiker Kants, schreibt in einem Kommentar, dass er angesichts des Spinozismus »vor dem Nichts zurück schaudert«. An anderer Stelle heißt es, jene Philosophie sei »das akosmische System«. Die schwerwiegende inhärente Problematik dieser Äußerungen wird in dem vorliegenden Band ausführlich diskutiert. Es wird der Frage nachgegangen, was es mit Maimons komplexer Beziehung zur Philosophie Spinozas auf sich hat. Dabei wird gezeigt, dass es dort zu erheblichen Kollisionen verschiedenartiger Vorstellungen vom Intellekt kommt, vom menschlichen wie göttlichen. Letztlich geht es in diesem jahrhunderteübergreifenden Disput um nicht weniger als um eine tiefgreifende Bestimmung des Verhältnisses von Welt, Gott und menschlichem Denken. Indem verschiedene Zweige der Philosophie Maimons in Bezug zueinander gesetzt werden und damit ein facettenreiches Gesamtbild ergeben, wird der Versuch eines neuartigen Zugangs zu seiner Philosophie insgesamt unternommen.