Oft sind es ja markante Buchtitel, die einen neugierig machen. So ging es auch mir, als ich in einer Kölner Buchhandlung auf "Die Pilatus-Verschwörung" von Rolf D. Sabel gestoßen bin. Mein erster Gedanke war, dass es sich wohl um einen Roman handelt, der sich mit der seit jeher umstrittenen Frage
befasst, ob nun die Römer oder doch die Juden für die Kreuzigung Jesu Christi verantwortlich…mehrOft sind es ja markante Buchtitel, die einen neugierig machen. So ging es auch mir, als ich in einer Kölner Buchhandlung auf "Die Pilatus-Verschwörung" von Rolf D. Sabel gestoßen bin. Mein erster Gedanke war, dass es sich wohl um einen Roman handelt, der sich mit der seit jeher umstrittenen Frage befasst, ob nun die Römer oder doch die Juden für die Kreuzigung Jesu Christi verantwortlich waren.
Gab es tatsächlich eine "Verschwörung" gegen Pontius Pilatus, jenem römischen Statthalter in Judäa, der Jesus Christus seinen jüdischen Peinigern überlassen und seine Hände in Unschuld gewaschen hat? Einiges spricht in der Tat für diese These, denn der römische Präfekt war - so jedenfalls wird es uns von den Evangelien berichtet - von der Unschuld des Jesu von Nazareth überzeugt, und doch hat er ihn zum Tode verurteilt. Offenbar stand er so sehr unter dem Einfluss von Intrigen der jüdischen Priesterkaste, dass er sich sogar über Grundprinzipien des römischen Rechts hinwegsetzte.
Eine historisch gesicherte Antwort auf diese und andere Fragen zur Rolle des römischen Prokurators kann und will das Buch nicht geben, wohl aber lässt es einen Zeitzeugen zu Wort kommen, der an dem bedeutsamsten Prozess aller Zeiten unmittelbar beteiligt war, nämlich den Richter Pontius Pilatus. Er hat der Nachwelt ein Testament hinterlassen, das in der Krypta der Kölner Kirche St. Pantaleon gefunden worden ist. - Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn immerhin handelt es sich um das "dunkle Geheimnis von St. Pantaleon", das erst auf der allerletzten Seite gelüftet wird.
Mein Fazit: Es handelt sich um ein spannend geschriebenes und insgesamt gut gelungenes Buch, das ich mit Freude und großem Interesse gelesen habe. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Gedankengänge des Pontius Pilatus, die sehr eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht worden sind. Wer sich für historische Romane mit religiösem Hintergrund interessiert, wird mit der "Pilatus-Verschwörung" voll auf seine Kosten kommen, auch wenn er nicht in der Domstadt zu Hause ist.