Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Jüdische Studien), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Magisterarbeit werden die Geschehnisse während des Novemberpogroms in Düsseldorf und Essen dargelegt und miteinander verglichen. Es ist eine Reihe ähnlicher Grundvoraussetzungen, die dieses Vorhaben so interessant erscheinen lassen: Sowohl Düsseldorf als auch Essen waren Gaue (und Gauhauptstädte), und die ortsansässigen NSDAP-Gliederungen verfügten dementsprechend über eine gut entwickelte Organisation und Präsenz. Ferner war Essen der Staatspolizeistelle Düsseldorf zugeordnet, was hinsichtlich der Befehlsübermittlung und -ausführung von zentraler Bedeutung war. Hinzu kommt, dass infolge von fünf Jahren nationalsozialistischer Politik beide jüdischen Gemeinden 1938 zwar bereits geschrumpft, aber noch immer von ausreichender Größe waren, um ähnlich umfangreiche Netzwerke sozialer sowie religiöser Einrichtungen zu unterhalten. Da das Novemberpogrom ein sehr komplexes Ereignis war, das in diesem Kontext nicht in all seinen Facetten behandelt werden kann, erfolgt eine Beschränkung auf die Aspekte, die hinsichtlich eines Vergleichs zwischen zwei Städten besonders relevant erscheinen. So wird etwa die Berichterstattung der (Lokal-)Presse ausgeklammert, da sie als gleichgeschaltetes Organ keinen konstruktiven, wahrheitsgemäßen Journalismus bot. Lediglich in die Erläuterungen zu Diebstahl und Plünderung werden kurze Zitate eingebunden, die die dreiste Tatsachenverdrehung des NS-Regimes veranschaulichen sollen. Auch weit spätere Ereignisse, wie die großen Straf- und Wiedergutmachungsprozesse der Nachkriegszeit, werden nur insofern herangezogen, als dass dort getätigte Aussagen das Bild des Novemberpogroms in Düsseldorf und Essen komplettieren können.