Die vorliegende Arbeit will die Grundzüge der Polenpolitik Heinrichs II. darstellen, denn vor allem außenpolitisch stellt der Übergang von Otto III. zu Heinrich II. eine tiefgreifende Zäsur dar. Während der jugendliche Kaiser Otto vorwiegend freundschaftliche Beziehungen zu Polen pflegte, zeichnet sich die Regierungszeit Heinrichs durch eine aggressive und auf Auseinandersetzungen basierende Außenpolitik aus. Doch worin sind die Gründe für den Wandel in den Beziehungen zu suchen? Ein zentrales Element bildet wahrscheinlich Böhmen, denn die poltische Konstellation änderte sich mit dem Tod Ottos III. schlagartig. Heinrich II. blieb, im Gegensatz zu Otto, den traditionellen Bindungen der bayrischen Herzöge zu Böhmen treu, was ihn fortan zum Gegner des mit Böhmen verfeindeten polnischen Herrschers Boleslaw machte. Doch greift dieser monokausale Erklärungsansatz zu kurz, denn bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass neben den politischen, ebenso gesellschaftliche und religiöse Aspekte miteinzubeziehen sind. Diesen Versuch möchte die vorliegende Untersuchung unternehmen.
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