Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politische Führung von Parteien, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Edmund Stoiber am 18. Januar 2007 im Franz-Josef-Strauß-Haus vor die erst kurz zuvor einberufene Presse tritt, teilt er den Journalisten in einer knappen Erklärung mit, dass er zum 30. September von seinen Ämtern als Bayerischer Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender zurücktreten werde. Das Ende einer Ära ist beschlossene Sache. In gut 14 Jahren als Regierungs- und über 8 Jahren als Parteichef hatte Stoiber die CSU geführt. Gleich hinter dem CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß wird Stoiber als die große Führungspersönlichkeit in die Geschichte der Christlich Sozialen Union eingehen. In dieser Arbeit soll untersucht und dargestellt werden, wie es dem politischen Späteinsteiger und Strauß-Zögling gelingen konnte, zum mächtigsten Mann innerhalb der einzigen "Staatspartei" zu werden, die das deutsche Parteiensystem noch zu bieten hat. Um die politische Führung der CSU durch Edmund Stoiber erklären zu können, wird es darauf ankommen die spezifischen bayerischen Voraussetzungen und Anforderungen an die Regierungspartei und ihre Führung ausfindig zu machen. Zu Beginn (Kapitel 2) soll jedoch erst einmal der theoretische Rahmen abgesteckt werden, innerhalb dessen sich die Analysen und Darstellungen dieser Arbeit bewegen. Im Allgemeinen soll politische Führung als Begriff der Politikwissenschaft näher charakterisiert werden. Was also ist politische Führung überhaupt? Und welche Voraussetzungen bzw. Restriktionen sind für politische Führung vorstellbar, vor allem bezogen auf die politische Führung von Parteien? Parteien stellen schließlich einen speziellen Raum für Führung dar. Das gilt im konkreten Fall insbesondere für die CSU, wo die Machtzentren, aus denen heraus die Partei geführt wird, eindeutig verteilt sind. Der Einfluss der Machtzentren, politische Führung in der CSU zu ermöglichen bzw. zu verhindern, wird in Kapitel 3 dargestellt. Daran anschließend (Kapitel 4) schildere ich die Karriere Edmund Stoibers als Führungsfigur der CSU, wobei ich mich auf seine Ämter als Bayerischer Ministerpräsident und Parteivorsitzender konzentrieren werde.