Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,5, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die gegenseitige Verbundenheit und Abhängigkeit von Politik und Sport war immer schon stärker als allgemein angenommen. Besondere sportliche Ereignisse haben auch Dank der medialen Präsenz oftmals eine politische Wirkung und werden daher für politische Zwecke genutzt bzw. missbraucht. Vor allem sportliche Großereignisse globalen Ausmaßes wie Olympische Spiele oder Fußball-Weltmeisterschaften dienen als Plattform für die Politik, sich der Welt zu präsentieren. Berühmte Beispiele sind zahlreich in der Geschichte des Sports. Zu denken ist dabei z.B. an die Inszenierung der nationalsozialistischen Ideologie während der Olympischen Spiele in Berlin 1936. Ebenso dienen diese Ereignisse als politisches Instrument der Machtdemonstration, wie die zahlreichen Boykotts bei Olympischen Spielen beweisen, die ihre Höhepunkte bei den Spielen 1976 in Montreal, 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles fanden. Diese Exempel zeigen, dass Sport und Politik sich nicht immer trennen lassen, sondern eng verzahnt sind. Die Politisierung des sportlichen Wettkampfes und das Messen mit anderen Nationen passte auch in die Vorstellungen der Nationalsozialisten einer überlegenen Herrenrasse, die andere Völker zu unterwerfen hat. Daher stellt sich die Frage, inwieweit das nationalsozialistische Regime den Sport als politisches und ideologisches Instrument nutzte und für seine Zwecke missbrauchte. Diese Fragestellung wird in der vorliegenden Arbeit behandelt. Darüber hinaus ist aber die andere Seite zu beleuchten und die Frage zu beantworten, ob und auf welche Weise der Sport die politische Funktionalisierung akzeptierte und sich für die nationalsozialistische Ideologie einspannen ließ. Schließlich ist der gesellschaftliche Aspekt dieser Konstellation zu berücksichtigen, indem es zu beantworten gilt, welche gesellschaftlichen Veränderungen der national-sozialistischen Herrschaft sich auf den sportlichen Bereich übertragen haben. Die Untersuchung bezieht sich auf den Spitzensport und nicht auf den Breitensport. Zudem beschränken sich die Analysen auf den Fußball, da dieser bereits in den 1920er Jahren zur beliebtesten Sportart in Deutschland avancierte und insbesondere in der größten deutschen Bevölkerungsgruppe, den Arbeitern, eine besonders hohe Popularität besaß. Der Fokus der Untersuchungen liegt weiterhin im Ruhrgebiet. Die Untersuchungen werden für Schalke 04, Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Westfalia Herne durchgeführt.
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