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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie), Veranstaltung: PS: Die Albigenserkriege (1209-1229), Sprache: Deutsch, Abstract: Als 1209 ein Kreuzzugsheer, bestehend aus nordfranzösischen Baronen und päpstlichen Legaten, zur Bekämpfung des Katharismus gegen die Ländereien des Vizegrafen von Béziers zog, da stellte sich auch Raimund VI, Graf von Toulouse, auf die Seite der Kreuzfahrer. Auf den ersten Blick erstaunlich ist hierbei die Tatsache, dass der Vizegraf von Béziers,…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie), Veranstaltung: PS: Die Albigenserkriege (1209-1229), Sprache: Deutsch, Abstract: Als 1209 ein Kreuzzugsheer, bestehend aus nordfranzösischen Baronen und päpstlichen Legaten, zur Bekämpfung des Katharismus gegen die Ländereien des Vizegrafen von Béziers zog, da stellte sich auch Raimund VI, Graf von Toulouse, auf die Seite der Kreuzfahrer. Auf den ersten Blick erstaunlich ist hierbei die Tatsache, dass der Vizegraf von Béziers, Raimund Roger Trencavel, der Neffe des Grafen von Toulouse war, nämlich der Sohn seiner Schwester Adelaide. Was bewegte Raimund VI dazu, gegen einen so nahen Verwandten Krieg zu führen? Noch dubioser erscheint einem dieser Schritt des Grafen von Toulouse, wenn man bedenkt, dass er, in dem er die Ländereien des Vizegrafen angriff, ebenso den König von Aragon bekriegte, denn dieser war Lehnsherr über die Gebiete der Trencavels. Dubios deshalb, weil erst 1204 der König von Aragon mit dem Grafen von Toulouse einen Verteidigungspakt beschlossen hatte, in dem beide dem jeweiligen anderen im Falle eines feindlichen Angriffs ihre Hilfe zusicherten. Das eben genannte Beispiel steht symbolisch für die nur schwer durchschaubaren politischen Konstellationen im Süden Frankreichs vor den einschneidenden Ereignissen der Jahre 1209 - 1229. Diese Hausarbeit macht es sich zum Gegenstand, die politische Situation am Vorabend des von Papst Innozenz III ausgerufenen Kreuzzuges gegen die Katharer zu untersuchen. Geklärt werden soll dabei die Frage, wer über den Midi herrschte und auf wessen Schultern die politische Macht verteilt war in den Gebieten, die im Nachhinein als “Okzitanien“ bezeichnet wurden. Eine herausragende Rolle spielten die Grafen von Toulouse, nicht umsonst nennt Michel Roquebert Raimund VI „ein(en) König ohne Krone“, der, wenngleich er sich nur Graf von Toulouse nennen konnte, königsgleich über seine Besitzungen herrschte. Waren die Grafen von Toulouse also die uneingeschränkten Herrscher über Okzitanien? Wer konnte ihnen ihre Macht streitig machen? Wer waren die Gegner des Grafenhauses? Diese und weitere Fragen gilt es zu klären, um die machtpolitischen Strategien während des Kreuzzuges nachvollziehen zu können, der aber nicht mehr Teil meiner Hausarbeit sein wird. Ich werde mich also ausschließlich auf die Zeit bis 1209 beziehen, da ich andernfalls den Rahmen der Hausarbeit nicht einhalten könnte. Zunächst geht es nun darum ein Bild des damaligen Okzitanien zu skizzieren, um dann auf die besondere politische Lage einzugehen, die damals herrschte.