Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Heinrich Heines Lyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich Heines lyrisches Schaffen fällt in eine Zeit des Umbruches. Die Obrigkeit und die Kirche versuchten ihren Status als herrschende Klasse aufrechtzuerhalten, das Spießbürgertum sein „gemütliches Leben“ zu retten. Massenelend und die beginnende Industrialisierung stellten den Herrschenden jedoch allmählich eine immer stärker werdende Arbeiterschaft gegenüber. Im Jahre 1844 verfasst Heinrich Heine mehrere Zeitgedichte wie Der Kaiser von China, Der neue Alexander, Zur Beruhigung und Die schlesischen Weber. Die drei Erstgenannten entsprechen seinem „üblichen“ Schema, welches sich unter anderem durch Verlegung des Schauplatzes an fremde Orte oder in vergangene Epochen, einen konsequenten Verfremdungseffekt und die gnadenlose Offenlegung der Schwächen der Hauptpersonen, hier vor allem Friedrich Wilhelm IV. äußert. Hauptziel war der Abbau und die Zerstörung jeglichen Respekts vor der Obrigkeit. Das Gedicht „Die schlesischen Weber“ stellt eine Ausnahme dar. Heine hat hier wie in keinem anderen seiner Werke gegen Ausbeutung, Militarismus, gegen Pfaffengeist und Verlogenheit der Herrschenden protestiert und eine direkte Anklage gegen diese formuliert.