Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Aufführung "Big in Bombay“ stellt ein reines Patchwork-Projekt dar. Die Choreographin und Regisseurin Constanza Macras vermengt alles, was man nur vermengen kann: Angefangen mit der Musik, die von Pop über eine opernähnliche Skizze eines aus den 70er Jahren stammenden lateinamerikanischen Songs bis hin zum französischen Schlager reicht. Die elf Schauspieler-/innen und Tänzer-/innen der Truppe „Dorky Park“ bewegen sich geschult in Bollywood-Derwish-Flamenco- Musical-Tabledance-MTV-Trash1. Dazu kommen fantastische Flic-Flac-Einlagen und andere akrobatische Kunstwerke der einzelnen Darsteller. Musikalisch und schauspielerisch werden die elf „Dorky Parker“ von vier Musiker und Sänger der Musikkapelle „A Rose Is“ unterstützt. Es wird live gesungen, viel mit Video-Projektionen und Live-Aufnahmen gearbeitet. Der Zuschauer wird immer wieder dazu aufgefordert, seine Wahrnehmung mal auf den realen und mal auf den auf der Leinwand abgebildeten Körper der Darsteller zu richten, also zwischen der Live- und Video-Präsenz der Darsteller zu oszillieren. Ein Zustand der Unsicherheit entsteht: Ist das, was in den Medien gezeigt wird, auch wirklich real, warum berührt uns das, was vor unserer Haustür passiert viel mehr als die hungernden Kinder in Afrika oder das Erdbeben im Iran?! Constanza Macras bedient sich zahlreicher Motive aus verschiedenen Kulturen: Indische und mexikanische Folklore, Indianer-Rituale, Pop- und Disneyland-Trash. Die gebürtige Argentinierin hat schon sehr viel von der Welt gesehen und bringt selbstverständlich ihre Inspirationen aus verschiedenen Ländern in ihren Choreographien zum Ausdruck. Der multikulturelle Charakter dieser Aufführung wird auch noch durch vier Sprachen (Englisch, Deutsch, Spanisch und vermutlich Arabisch) hervorgehoben.