Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, Universität Stuttgart (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit versucht die politische Zielsetzung Kaiser Heinrichs VI. aufzuzeigen, die er in den Jahren 1195–1197 im Regnum Sicilie und im Imperium verfolgte. Mit der endgültigen Eroberung des sizilischen Königreichs und der Geburt von Heinrichs Sohn Friedrich rückte anstelle der auf Expansion ausgerichteten Politik der vorherigen Jahre die Absicherung des bislang Erreichten in den Vordergrund. Diese bestimmte von nun an bis zu seinem frühen Tod am 28. September 1197 das gesamte politische Handeln des Kaisers. Bei der Analyse der politischen Ziele Heinrichs sind im Regnum vor allem diejenigen Maßnahmen von Interesse, die den staufischen Machtanspruch auf Dauer sichern sollten. Hierbei ist zum einen die Frage nach der Legitimation, zum anderen die konkrete Machtausübung bedeutend. Bezüglich der Durchsetzung dieser Ziele scheint der geplante Kreuzzug wichtig zu sein. Auch im Imperium spielte der Machterhalt, besonders mit Blick auf eine bevorstehende persönliche Kreuzzugteilnahme, für Heinrich eine zentrale Rolle in seiner Politik. In diesem Zusammenhang ist der sog. Erbreichsplan zu sehen. Für die Umsetzung der politischen Ziele besonders hinsichtlich der staufischen Stellung im Königreich Sizilien war eine Übereinkunft mit dem Lehnsherr Papst Coelestin nötig. Somit ist es unabdingbar, in die Analyse der politischen Ziele des Kaisers die Verhandlungen mit der Kurie einzubeziehen.