Diese kulturwissenschaftliche Untersuchung befasst sich mit den sozialen und politischen Dimensionen des alltäglichen Abfalls. Im Fokus steht die Frage, wie das Müllentsorgen - vom Beginn der systematischen Abfallwirtschaft im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart - gesellschaftlich bewertet wird: als soziale Praxis der einen, als bloße Lebenserhaltung der anderen. Wie wird anhand von Bildern und Narrativen des Mülls ausgehandelt, wer Anteil hat am Gemeinsamen hat und wer davon ausgeschlossen bleibt, und wie werden diese Auf- und Zuteilungen legitimiert oder angefochten? Es geht um die Erkundung von Apologien der Ungleichheit und von widerständigen Momenten, die anhand von Figuren und Praktiken des Mülls entstehen. Als Beitrag zu den Discard Studies verdeutlicht die Studie insbesondere die politischen Dimensionen des Mülls und schafft darüber Anschlüsse an Diskussionen im Bereich Postcolonial Studies, Rassismusforschung und Geschlechterstudien.
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