Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die spanische Sprachpolitik ist in Bewegung, besonders in den Autonomen Gemeinschaften, die neben dem Kastilischen als lengua oficial nach der Verfassung von 1978 zusätzlich auch über eine eigene offizielle Sprache (catalán, euskera, gallego) verfügen. Die Lösung der Sprachenfrage ist seit langem Gegenstand von Diskussionen, die alle zurückgehen auf die umstrittene Interpretation des Artikels 3 der Constitución, welcher sich mit den Sprachen Spaniens auseinandersetzt.1 Ninyoles hat ihn als eine Mischung aus Territorial- und Personalprinzip bezeichnet, wobei er gleich anmerkt, dass ein im Artikel beinhaltetes Hierarchieverhältnis zugunsten des castellano dieses Mischprinzip wieder einschränke.2 Seit dem Ende des Franquismus werden die spanischen Regionalsprachen aber durch die Verfassung geschützt, was einer Ausdehnung ihrer Präsenz zu-gute kam. Das Konzept der política lingüística ist von großer Bedeutung geworden in den comunidades autónomas Galizien, dem Baskenland und Katalonien, sowie den Balearen und Valencia, wo jeweils Formen des catalán gesprochen werden. Die genannten Regionen betreiben teilweise einen enormen Aufwand, um ihre Autonomierechte und damit einhergehend ihre Regionalsprachen zu fördern und dahin aufzuwerten, dass deren Bedeutung mit dem Kastilischen gleichgesetzt werden kann. Die von den Regionalregierungen angewandten Mittel zur Umsetzung ihrer política lingüística, gehen jedoch keinesfalls immer konform mit den Interessen aller Bevölkerungsteile, erst recht nicht mit der politischen Opposition, die momentan hauptsächlich durch den PP repräsentiert wird. So hat sich das Thema zu einem kontroversen Diskurs gewandelt, der in den Medien schon mal zum “guerra del idioma“ stilisiert wird. Beinahe täglich berichten Zeitungen von neuen Maßnahmen zur weiterführenden sprachlichen Standardisierung (normalización lingüística) in den jeweiligen Regionen. Kritiker verschiedener Lager machen Mobil, gegen die aus ihrer Sicht zu nationalistische Politik der Regionalregierungen. Spaniens Oppositionsführer Mariano Rajoy sieht die Einheit des Landes in Gefahr, auch die katholische Kirche stößt ins selbe Horn, indem sie vor einer Balkanisierung warnt. Separatismusvorwürfe stehen der Forderung nach einer Zulassung des Katalanischen im spanischen Parlament gegenüber.3 Die folgende Arbeit versucht eine Analyse der Hintergründe dieses Konfliktes vor allem für die Situation in Galizien. Zudem soll geklärt werden, ob und inwiefern jene Auseinandersetzung