Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Bachelorarbeit setzt sich die Autorin mit der Methode der Videoaufnahme in der Erziehungsberatung im Rahmen der Frühförderung auseinander. Der Einsatz des Videos als Medium mit dem Ziel der Reflexion einer gefilmten alltäglichen Situation zwischen Elternteil und Kind leitet sich von dem MarteMeo-Modell ab. Dieses Modell basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch über innere Ressourcen verfügt, um eigene Entwicklungsprozesse zu initiieren und weiterzuführen. Mithilfe von Videointeraktionsanalysen soll die pädagogische Fachkraft helfen, reale Begegnungen zu einer konstruktiven Interaktion weiterzuentwickeln. In dieser Arbeit beschäftigt sich die Autorin mit dem Einsatz dieser Theorie im Rahmen der pädagogischen Praxis in der Frühförderung. Eltern, die eine Frühförderungsstelle aufsuchen, fühlen sich mit der Erziehungsaufgabe und der Alltagsbewältigung mit einem beeinträchtigten Kind überfordert. Insbesondere wenn das Kind durch eine den Eltern nicht bekannte Behinderung eingeschränkt ist, besteht die Herausforderung in der Etablierung eines persönlichen und vertrauensvollen Zugangs zum Kind. Die Autorin geht in diesem Zusammengang von der These aus, dass die Video-Aufnahme einer gewohnten Tätigkeit, zum Beispiel die einer Spiel-Situation, als Anschauungsmaterial für ein anschließendes Reflektion-Gespräch verwendet werden kann. Dieses Beratungs-Gespräch, das sich weiterhin nach der historischen MarteMeo-Methode orientiert, findet zwischen der pädagogischen Fachkraft und dem Elternpaar bzw. einem Elternteil statt. Das gefilmte Material ist deshalb für die Erziehungsberatung gut geeignet, weil es objektiv eine Situation zeigt, ohne sie zu werten. Dabei ist es nicht notwendig, möglichst über eine längere Zeit Situationen festzuhalten, sondern es genügt, wenige kurze Momente einzufangen. Diese können dann je nach Bedarf oder Unklarheiten angehalten oder zurückgespult werden.