Ciceros erstes Werk "De Inventione", die rhetorische Schrift über die Stoffauffindung, wurde von der Klassischen Philologie bisher weitgehend unterschätzt. Dabei ist sie zum Verständnis von Ciceros Reden, späteren rhetorischen, aber auch philosophischen Schriften essenziell. In dieser ersten Monographie ausschließlich zu "De Inventione" werden nun erstmals eine Interpretation sowie ein genauer Kommentar der Praefatio des ersten Buches vorgelegt. Auch die Datierung der Schrift, die Entstehung sowie das Verhältnis zu Ciceros Meisterwerk "De Oratore" werden hierbei angesprochen. So wird nicht nur die erstaunlich tiefgründige Auseinandersetzung des jungen Cicero mit der griechischen Philosophie und Rhetorik nachgezeichnet, sondern auch ein Bezug zu Ciceros Leben und Werk hergestellt: So zeigt sich, dass Cicero in dieser Praefatio seines ersten Werkes sich einerseits mit Themen auseinandersetzte, die in seinem gesamten geistigen Schaffen eine Rolle spielen sollten, andererseits aber Grundsätze seines späteren öffentlichen und politischen Wirkens deutlich darlegte. Dies lässt die Praefatio zu einer Art Lebensplan des berühmten römischen Staatsmannes und Philosophen werden.
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