Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 2,5, Universität Kassel (Anglistik / Amerikanistik (FB 08)), Veranstaltung: - British & American Studies -, Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 20. Januar 1961 der Demokrat John F. Kennedy als 31. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde, lag ein langer und in dieser Form noch nie da gewesener Wahlkampf hinter ihm und seinem erbitterten Konkurrenten Richard Milhouse Nixon aus Kalifornien. Die beiden Präsidentschaftskandidaten hatten sich einen hart geführten Wahlkampf geliefert, der erst am Wahlabend des 8. November 1960 offiziell als entschieden galt. Mit einer eigentlich deutlichen Mehrheit von 303 zu 219 im ‚electoral college’ unterlag Nixon seinem Kontrahenten aus Neuengland im Wettstreit um das höchste politische Amt der Vereinigten Staaten. Wie knapp das Wahlergebnis jedoch wirklich war, wird erst nach einem Blick auf die so genannten ‚popular votes’ deutlich: Hier lag der Demokrat mit einer Mehrheit von nur 0,4% vor seinem republikanischen Widersacher aus Kalifornien. Während Kennedy 49,9% der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte, brachte es Nixon immerhin auf 49,5%. Insgesamt betrug der Vorsprung nur etwa 110.000 aus über 68 Millionen abgegebenen Wahlstimmen. Nicht nur weil dieser Vorsprung so knapp war wie nie zuvor in den Vereinigten Staaten, ging die Präsidentschaftswahl 1960 als eine der umstrittensten und spektakulärsten in die Geschichte der USA ein. Auf Grund der besonderen Umstände dieser Wahl sprechen Experten sogar von einem Wendepunkt in der Geschichte der amerikanischen Wahlen. Nicht zuletzt durch das neue Massenmedium Fernsehen änderten sich die Ansprüche an zukünftige Präsidenten. Medienpräsenz wurde zu einem wichtigen, vielleicht sogar dem wichtigsten Kriterium für Präsidentschaftskandidaten und Eigenschaften, die Jahre zuvor noch als schwerwiegende Handicaps galten, wogen plötzlich nicht mehr so schwer, sondern konnten sogar teilweise in Vorzüge umgewandelt werden. So wurde mit John F. Kennedy zum ersten Mal ein Katholik Präsident der Vereinigten Staaten und das mit einem Alter von nur 43 Jahren. Damit war er der jüngste gewählte Präsident aller Zeiten und löste gleichzeitig mit Eisenhower den ältesten Präsident ab der je im Amt war. Dass die Wahl von 1960 für einen Generationswechsel stand zeigte auch die Tatsache, dass selbst der republikanische Gegenkandidat Nixon nur vier Jahre älter war als Kennedy.