Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,5, Universität Witten/Herdecke (Reinhard-Mohn-Stiftungslehrstuhl für Unternehmensführung), Veranstaltung: Organisationsökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Patient beauftragt seinen Arzt damit, für seine Gesundheit zu sorgen, der Klient seinen Rechtsanwalt mit der Wahrnehmung rechtlicher Interessen, der Manager seinen Untergeordneten mit einer bestimmten Aufgabe usw. Diese Fälle bilden das Erfahrungsobjekt einer Theorie des Auftragshandelns. Wichtiges Merkmal dieser Auftragsbeziehungen ist die Existenz eines Auftraggebers (Prinzipal) und eines Beauftragten (Agent), der bei der Erledigung einer Aufgabe zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten entscheidet. Mit den Anreizen der Akteure in der durch Auftragsbeziehungen geprägten arbeitsteiligen Welt beschäftigt sich die Prinzipal-Agenten-Theorie, deren Grundlage die Organisationstheorie als eine besondere Form vertraglicher Beziehungen ist. Die in der Prinzipal-Agenten-Beziehung behandelten Probleme liegen in der Trennung von Verfügungs- und Kontrollrechten, was im Wirtschaftsleben nicht zu vermeiden ist. In einer komplexen Welt kann der Prinzipal die Handlungen und Restriktionen des Agenten nicht kostenlos und nicht vollständig beobachten. Er kann nicht prüfen, ob der Erfolg durch das Agentenverhalten oder durch die Umweltzustände bedingt ist. Als Konsequenz der zugunsten des Agenten herrschen-den asymmetrischen Informationsverteilung entstehen Effizienzverluste der Organisation. In bestimmten Fällen reicht die Informationsasymmetrie so weit, dass trotz der Existenz von Nachfrage und Angebot keine Transaktion zustande kommen kann. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung der Prinzipal-Agenten-Theorie durch eine Zusammenfassung der vorhandenen Literatur. Da die Zahl der Veröffentlichungen mit unterschiedlichen Ansätzen und Prämissen zu weitreichend ist, die abgeleiteten Ergebnisse zu vielfältig und die Grenzen der „eigentlichen“ Theorie immer schwerer abzustecken sind, ist es kaum möglich die Prinzipal-Agenten-Beziehung vollständig zu beschreiben. Die Arbeit versucht einen Überblick über die Thematik zu verschaffen, ohne die mathematisch-technische Seite des Problems zu behandeln, wenngleich diese den Charakter vieler Beiträge im Schrifttum prägt. Die mathematischen Modelle sind für den Praktiker schwer zu verstehen und umzusetzen. Allerdings ist der Erfolg der Prinzipal-Agenten-Theorie ohne mathematische Präzision kaum exakt abzuleiten.