Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die probabilistische Revolution (1650-1850) steht im Zentrum des Wandels, den die Aufklärung vollzogen hat, vom klerikalen und absolutistischen Staat hin zu einem Gesellschaftssystem, welches sich sowohl der Wissenschaftlichkeit als auch einem System hinterfragter Vernunft verschrieben hat. Der Mathematik kommt dabei eine Brückenkopffunktion zu, indem sie den moraltheologischen Diskurs mit den kalkulierenden, spekulierenden und erkenntnistheoretischen Elementen der Philosophie verbunden hat. Als Geburtsstunde dieser revolutionären Entwicklung wird der wissenschaftstheoretische Diskurs von Fermat und Pascal zum unterbrochenen Spiel angesehen, der im Laufe von etwa zweihundert Jahren zu einer quantitativen Theorie der Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt wurde. Parallel zu dem in der Symbolik der Mathematik gehaltenen Diskurs zur Wahrscheinlichkeitstheorie wurden die großen Fragen der Religion, der Philosophie und des Gesellschaftsverständnisses einer ganzen Epoche diskutiert. Nahezu zeitgleich entstand der moderne Roman, der sich signifikant von dem Erzählen vor der Aufklärung unterscheidet.
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