Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Politologische und sozialpolitische Grundlagen Sozialer Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Popularität des Bedingungslosen Grundeinkommens und der zunehmende aktionistische Charakter der Bewegung verlangt nach einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Thema. Wie lauten die Kritikpunkte an den jetzigen Arbeitsverhältnissen und der aktuellen Arbeitsmarktpolitik, die letztlich zu dieser Idee hinführen? Wie lässt sich beschäftigungspolitisch argumentieren? Eine Kritik der Vollbeschäftigung als wichtigstes wirtschaftspolitisches Ziele ist hier ein wichtiger Argumentationsstrang. Die zentrale Frage des ersten Abschnitts der Arbeit ist deshalb: Wieso ist Vollbeschäftigung unmöglich (geworden)? Einer kurzen Definition des Ziels der Vollbeschäftigung folgt die Erkenntnis, dass wir uns seit über dreißig Jahren immer weiter davon zu entfernen scheinen. Grund genug für alle großen Parteien, zur Bundestagswahl 2009 eine massive Arbeitsplatzbeschaffung bis hin zur Vollbeschäftigung zu versprechen. Dem zugrunde liegt ein Zeitgeist, der in den Veränderungen des Sozialrechts durch die Hartz-Reformen Ausdruck findet. Abgesehen davon, dass das erklärte Ziel der Hartz-Kommission, durch die Reformen Vollbeschäftigung herzustellen, bisher nicht einmal ansatzweise erfüllt wurde, stellt sich dann die Frage, ob es überhaupt heutzutage Sinn macht, alle Menschen in Arbeit zu bringen. Dem Ziel der Vollbeschäftigung liegt nämlich ein grundsätzlicher Denkfehler zugrunde, der später näher erläutert wird. Doch wie können alternative Ziele aussehen? Beim Versuch einer Antwort kommt man am Bedingungslosen Grundeinkommen nicht vorbei: dieser Idee widmet sich der zweite Abschnitt der Arbeit. Einer kurzen Vorstellung folgt das größte Pro-Argument, das der Autonomie des Menschen. Die Reaktionen vieler, die von der Idee das erste Mal hören, sind: "Das ist nicht bezahlbar!" und: "Dann würden viele nicht mehr arbeiten, das ist ungerecht!" Diese Hauptzweifel, wenn auch offensichtlich zu pauschal, sind nicht von der Hand zu weisen. In späteren Abschnitten werde ich sie jedoch etwas differenzierter betrachten, was uns zu einem zentralen Realisationsdilemma der Idee führt. Auf die Haltbarkeit der gesellschaftlichen und ökonomischen Befürchtungen gehe ich in den letzten zwei Unterpunkten ein. Schließlich wendet sich die Arbeit drittens der Frage zu, wie die Idee in Europa diskutiert wird und wie wahrscheinlich eine Änderung des aktuellen Politikkurses angesichts der offensichtlichen Notwendigkeit ist.
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