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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Literaturwissenschaftliche Methoden, Themen und Theorien am Beispiel Friedrich Schillers, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gewissen gilt bei Kant als „Flammenauge, das ins Innere blickt“. Das Innere des Menschen ist für die Aufklärer ein Raum, der durch das Licht der Vernunft ergründet werden kann. Der tugendhafte Mensch wägt seine Handlungen vorher nach eigenem Ermessen ab und ist auf keine zweite Person, wie auf seinen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Literaturwissenschaftliche Methoden, Themen und Theorien am Beispiel Friedrich Schillers, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gewissen gilt bei Kant als „Flammenauge, das ins Innere blickt“. Das Innere des Menschen ist für die Aufklärer ein Raum, der durch das Licht der Vernunft ergründet werden kann. Der tugendhafte Mensch wägt seine Handlungen vorher nach eigenem Ermessen ab und ist auf keine zweite Person, wie auf seinen Vorgesetzten angewiesen. Überirdische Instanzen wie Gott und die Religion sind reiner Aberglauben und können das Leben in der Gesellschaft nicht weiter beeinflussen. Doch wie löst sich das Problem der unausweichlichen menschlichen Begrenztheit in Wissen und Erkenntnis sowie des Anspruchs der absoluten Willensfreiheit? Vertreter des Sturm und Drangs halten dagegen, der Mensch handle nie nur vernünftig, sondern aufgrund seiner Gefühle, unbewusster Triebe oder auch Wünschen für die Zukunft. Was für eine Rolle spielt dabei das Gewissen und was geschieht, wenn man es auf reine Vernunft beschränkt? Friedrich Schiller greift diese Problematik in seinem ersten Drama Die Räuber auf und stattet dabei alle Figuren mit unterschiedlichen Gewissensvorstellungen aus. In diesem untersucht er die Folgen der Wechselwirkung von Seele und Körper, verweist auf die Ernsthaftigkeit der Religion und die Bedeutung des Unbewussten. Seiner idealisierten Vorstellung des Gewissens als ‚moralischer Sinn‘ und seiner Überzeugung der Liebesanthropologie stellt er den Bösewicht Franz Moor entgegen, welcher Gedanken der Aufklärung aufgreift und so verdreht, dass er am Ende zwei Morde rechtfertigen kann. Der fromme Diener Daniel hält trotz aufgeklärter Zeiten stark an Gott und seinem Glauben fest und richtet auch sein Gewissen danach aus – abergläubisch, würde ein aufgeklärter Bürger denken. Doch was bedeutet es, dass gerade und ausschließlich Figuren des unteren Standes mit diesem moralischen Sinn ausgestattet sind? Diesbezüglich soll zunächst die generelle Veränderung des Gewissens in der Aufklärung dargelegt werden, bei der es besonders um Schillers eigene Auffassung und seine Philosophie im Allgemeinen geht. Diese wird in einem weiteren Schritt an seinen Räuberfiguren weiter analysiert und letztlich in Bezug auf seine Kritik an der Aufklärung vertieft. Wie inszeniert Schiller das Gewissen, wenn der langsamere Gang der Vernunft nicht hinterherkommt? Kann man wirklich von Schillers ‚Abrechnung mit der Aufklärung‘ sprechen?