Die Europäische Union hat seit ihrer Gründung zunehmend an politischer Bedeutung gewonnen. Im Zuge dessen ist die EU-Berichterstattung in deutschen Massenmedien zwar umfangreicher geworden, Themen, Akteure und Bewertungen sind jedoch weiterhin nationalstaatlich geprägt. Diese Situation ist Ausgangspunkt für die Frage nach den Arbeitsbedingungen derjenigen, die als Produzenten von EU-Berichterstattung das Bild formen, das wir von der EU und Europa vermittelt bekommen. Anke Offerhaus untersucht die Professionalisierung des deutschen Journalismus als Herausbildung eines spezialisierten Berufssegments, dem EU-Journalismus, der durch entsprechende Berufs- und Organisationsstrukturen sowie spezialisierte Berufsrollenträger gekennzeichnet ist. Vor dem Hintergrund eines berufssoziologischen Ansatzes sind strukturelle Veränderungen von journalistischen Ausbildungs- und Berufsorganisationen ebenso Gegenstand der Analyse wie unter handlungstheoretischer Perspektive die Veränderung der Arbeit und der Arbeitsbedingungen von EU-Journalisten selbst.
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