Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Dolmetschen / Übersetzen, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Anglistik, Amerikanistik und Anglophonie), Veranstaltung: Übersetzerseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist schwer vorstellbar, wie unser Verhalten in unserer Umgebung sowohl in physischer als auch in sozialer und intellektueller Hinsicht aussähe ohne die Existenz von Kategorien, wenn also jede irgendwie wahrgenommene Entität einzigartig bliebe.“ Seit Mitte der 1970er Jahre spielt die Prototypensemantik eine wichtige Rolle in der Linguistik und leitete mitunter einen Paradigmenwechsel in der Sprachwissenschaft ein. Ausschlaggebend hierfür waren Untersuchungen, die Kognitionsprozesse im menschlichen Gehirn beim Denken und Verstehen näher betrachtet haben, da dem Menschen seit jeher die kognitive Fähigkeit zur Kategorisierung zugesprochen wird, wie auch Kleiber in oben angeführtem Zitat ausdrückt. Ohne diese mentale und meistens auch gleichzeitig unbewusste Fähigkeit, unser Denken zu kategorisieren, wäre das menschliche Gedächtnis überfordert, Informationen geordnet „abzuspeichern“ und zu verwerten. Doch in diesem Zusammenhang stellen sich elementare Fragen: Nach welchen Prinzipien erfolgt die Kategorisierung? Welche Kriterien sind ausschlaggebend für die Kategorisierung einer Sache? In dieser Arbeit können nicht alle Erkenntnisse, Überlegungen und auch Kritik an der Prototypensemantik erwähnt werden. Dennoch versuche ich, die oben genannten Fragen in dieser Arbeit zu beantworten und die grundlegenden Bestandteile der Prototypensemantik näher zu bringen, zunächst durch die Abhandlung der klassischen Kategorisierungstheorie nach Aristoteles bzw. dem Modell der notwendigen und hinreichenden Bedingungen, anschließend durch die revolutionäre Theorie der Prototypensemantik nach Rosch und Lakoff in den 1970er Jahren. Auch die erweiterte Version der Standardversion wird erwähnt. Zum Schluss werde ich noch auf die grundlegenden Bestandteile der Stereotypensemantik nach Putnam eingehen.