Als Jarra sich bei der Asgard Universität für ihr Geschichtsstudium bewirbt, macht sie dies nur aus einem Grund: Sie als Erdenmädchen will den verhassten Exos zeigen, dass sie nicht nur ein behinderter Affe ist, sondern ein genauso guter Mensch, wie alle anderen. Von Rache und Selbstzweifeln
geplagt, beginnt sie verbissen ihr Studium. Dabei erkennt Jarra mit jedem Tag deutlicher, dass die Exos…mehrAls Jarra sich bei der Asgard Universität für ihr Geschichtsstudium bewirbt, macht sie dies nur aus einem Grund: Sie als Erdenmädchen will den verhassten Exos zeigen, dass sie nicht nur ein behinderter Affe ist, sondern ein genauso guter Mensch, wie alle anderen. Von Rache und Selbstzweifeln geplagt, beginnt sie verbissen ihr Studium. Dabei erkennt Jarra mit jedem Tag deutlicher, dass die Exos nett sein können, ja liebenswert. Wo vorher Hass war, entwickelt sich eine kleine Blüte der Freundschaft.
Das Cover zeigt ein junges Mädchengesicht. Es ist in einen Planeten, vermutlich die Erde integriert und von einer Sonnenkorona umgeben. Die Farbgestaltung ist in schwarz und dunkelblau gehalten. Es passt zwar sehr gut zu Titel und Inhalt des Buches, zeigt es doch Jarras Erdgebundenheit, aber ein wirkliche Hingucker ist es leider nicht.
Der Schreibstil von Janet Edwards ist sehr flüssig und gut zu lesen. Sie nimmt ihre Leser mit auf eine spannende Reise in die Zukunft, wie sie tatsächlich sein könnte. Diese kleinen Ausblicke lesen sich interessant und ich überlegte permanent, was von dem Geschriebenen wirklich zutreffen könnte, und welches einfach pure und unrealistische Zukunftsmusik ist. Aber das waren Handys früher auch. Alle Menschen sind gleich; es gibt keine Unterschiede mehr zwischen den Hautfarben oder Religionen, die Grenzen des Eizelnen werden akzeptiert, wenn auch manchmal mit Unverständnis. Einzig die Behinderten, also die Menschen, die nicht mit Hilfe der Portale zwischen den Planeten reisen können, leben am Rande der Gesellschaft. Sie selber bezeichnen sich als Affen, die anderen als Exos. Die Kluft zwischen diesen beiden Gruppen könnte nicht größer sein, auch wenn mir die Gründe der Abneigungen nicht ganz ersichtlich waren. Die Abhängigkeit der Menschen von der Technik wurde lebensnah geschildert, worüber ich an vielen Stellen schmunzeln musste, da Janet Edwards dies mit feiner Ironie schilderte.
Die Charaktere werden von der Autorin interessant und authentisch vorgestellt. Es fiel mir sehr leicht, mich in sie hineinzuversetzten und ihren Handlungen zu folgen. Als kleiner Kritikpunkt sei einzig angeführt, dass Jarras Lebensweg immer wieder von unglaublich passenden Zufällen geschildert wird. Sie kämpft zwar für ihren Lebenstraum - die Akzeptanz der Exos -, aber vieles fällt ihr auch einfach in den Schoss und erleichtert ihr Leben. Dies wirkte stellenweise unrealistisch, machte das Buch auf der anderen Seite aber auch sympathisch. Jarra ist eine Kämpferin und gibt sich mit vorgegebenen Situationen nicht zu frieden. Immer wieder muss sie ihre Grenzen testen und kann ein Nein nur schwer akzeptieren. Eine bewunderswerte Sturheit, die nur haarscharf am Dickkopf vorbeischrammt.
Auch die anderen Charaktere, wie Jarras ProMum Candance, ihr Lehrer Playdon oder ihre Freunde kommen nicht zu kurz. Leider müssen sie zwar ohne nennenswerte Höhen und Tiefen auskommen, was den Erzählfluss aber nicht weiter stört. Sie wirken nur etwas farblos neben Jarras starker Persönlichkeit.
Mein Fazit
Ein lesenswerter Zukunftsroman mit interessanter Handlung, den ich kaum aus den Händen legen konnte.