Nach der Geburt meiner Kinder und vielen Gesprächen mit Eltern entstand das Interesse, mich mit der Thematik Geburtsverlauf und postpartale Depression intensiver befassen zu wollen. Mit Hilfe einer Studie sollte eine Aussage getroffen werden, ob Mütter, die einen Kaiserschnitt erlebten, häufiger an Wochenbettdepressionen leiden als Mütter mit einer Vaginalentbindung. Erste Literaturrecherchen und Kongressbesuche klärten mich jedoch schnell darüber auf, dass Kaiserschnitt nicht gleich Kaiserschnitt und Wochenbettdepression nicht gleich Wochenbettdepression ist. Im ersten Teil der Studie werden die unterschiedlichen Stadien postpartaler psychischer Folgen beschrieben und deren Merkmale verdeutlicht. Neben dem "Babyblues" als eine sehr verbreitete Folge und der Wochenbettpsychose, die eher selten auftritt, wird vor allem auf die Wochenbettdepression oder postpartale Depression näher eingegangen. Handelt es sich bei der postpartalen Depression um eine eigenständige Form der Depression, welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein und welche aktuellen Entstehungsmodelle gibt es? Dies alles sind Fragen, die im Buch zusammenfassend dargestellt werden. In den letzten Jahren hat die Rate der Entbindungen per Kaiserschnitt enorm zugenommen und liegt deutlich höher, als der von der WHO vorgegebene Richtwert. Dadurch gerät die Geburtsform, die ursprünglich das Leben von Mutter und Kind retten sollte, mehr und mehr in die Kritik und wird in geburtshelfenden Berufskreisen auf unterschiedlichste Art uns Weise diskutiert. In Verbindung mit der GEK-Kaiserschnittstudie ist die Beschreibung möglicher Risiken einer Schnittentbindung, unterteilt in Primär- und Sekundärkaiserschnitt, ebenfalls Bestand des ersten Teils. Im zweiten Teil des Buches wird die durchgeführte Querschnittuntersuchung dargestellt. Um eine Aussage darüber treffen zu können, ob der Geburtsverlauf einen Einfluss auf die Psyche der Mütter hat, kamen neben einem Fragebogen zur Erhebung demographischer Daten, Geburtsverlauf und Fragen zur eigenen wahrgenommenen aktuellen psychischen und körperlichen Situation folgende psychologische Tests zum Einsatz: NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI), Allgemeine Depressionsskala (ADS-K), State-Trait-Angstinventar und der Fragebogen zur Beurteilung des eignen Körpers (FBeK). Zur Auswertung wurde die Gesamtstichprobe in drei Unterstichproben unterteilt, die sich durch die unterschiedlichen Geburtsverlaufe (Primär-, Sekundärsectio und Vaginalgeburt) ergaben. Deren Testergebnisse werden miteinander verglichen, ausgewertet und interpretiert. Ideen für mögliche Folgeuntersuchungen und zum Umgang mit dem Thema Geburt bilden den Abschluss des Buches.
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